Türkei

25.04.2005 – 12.05.2005 Golf von Fethiye
Angekommen in Fethiye sind wir ganz aus dem Häuschen! Warum? Es ist alles so sauber, die Gegend ist bezaubernd – Wald bis zu den Ufern und die ECE Marina ist ein Traum. Gaby ist glückselig endlich wiedermal verschwenderisch warm zu duschen. Zu allem kommt noch, dass das Wetter hier in der Türkei schlagartig ein neues Gesicht hat. Es ist warm, sonnig und der Wind bläst nicht wie verrückt.

Göcek
das reinste Prout-Snowgoose-Treffen! Neben uns liegen:

Jidda Jinn – Snowgoose Elite – Paul und Joanna – aus England
Hedios – Snowgoose Elite – aus Frankreich
Irka – Snowgoose – England

 

In Fethiye lernen wir auch Paul kennen, ein Freund von Udo der einen Privileg 37 Katamaran mit Namen Mupfel fährt.Unsere ersten Gäste, Esther & Hubert, haben uns leider abgesagt (Esther hat sich beim Skifahren einen Wirbel gebrochen und sitzt traurig mit ihrem Gipskorsett vor unserer Internetseite daheim) und so müssen wir allein die türkischen Gewässer durchfahren.

13.05.2005 – 16.05.2005 Finike
Wir brechen auf Richtung Finike um Ingrid und Norbert von der Harlekin zu treffen. Da Gaby wieder einmal Migräne hat legen wir nach 60 sm einen Stop ein und laufen erst am 14.05.2005 in Finike ein. Als wir uns an Bord der Harlekin begeben erwarten uns freudige Gesichter und gemütliches Geplauder. Ingrid bringt Gaby auf die Idee ein Gästebuch für unsere September anzulegen. Die erste Eintragung ist auch gleich von der Harlekin. Abends kommen Max und Sina von der S.Y. Jamoa sie kreuzen hier ihre Kurslinie und sind damit 1 mal rundherum. Es wird gleich ein kleines Fest daraus und so sitzen wir noch lange an diesem Abend zusammen. Am nächsten Tag wird über Top getakelt (an Bord befindlichen Flaggen werden aneinandergereiht und über die Längsseite vom Bug bis zum Heck über Top – Masthöhe, gesetzt) Sonntags wird Gulasch aufgekocht und das nächste Weltumsegler Pärchen, Edith & Michael mit S.Y. Jöke gesellen sich zum Feste! Koch = Hans und für den Abwasch melden sich Sina und Edith freiwillig den Restaurantplätze vergeben Ingrid und Norbert. Später stellen sich Helmut und Jutta von der S.Y. Bella auch noch zum Tratsch zu uns allen. Uns wird nun auch in einigen Gesprächen so richtig klar, dass falls wir den Weg über die Meere nehmen würden, hier unser östlichster Punkt erreicht ist. Also falls wir jemals durch den Suezkanal wieder ins Mittelmeer gelangen, dann Kreuzen auch wir hier unseren Kurs und hätten dann hier die Welt umrundet. Wir werden sehen wohin uns unsere Wege führen.

17.05.2005 – 23.05.2005 – Ucagiz – Kekova
Unerwartet treffen wir die S.Y. Jidda Jinn. Das Abendessen nehmen wir gemeinsam mit einigen Freunden bei Ibrahim ein. Joanna und Paul verewigen sich auch gleich in unserem neuen Gästebuch. Wir verbringen ein paar schöne Tage in dieser Buch. Ein bisschen schwimmen und malträtieren des Surfbrettes sind an der Tagesordnung. Das Unterwasserschiff wird vom Bewuchs befreit und auch das Log (Geschwindigkeitsmesser) wird gereinigt und sollte nun wieder funktionieren. Ibrahim bringt uns täglich frisches Brot an Bord und wäscht uns unsere Wäsche (gratis!) „Ist Service von Restaurant“. Mehmed (22 Jahre jung) begrüßt uns täglich gewinnend und mit viel Witz. Zum Spaß verkauft Gaby ihre Tochter Jasmine mit samt Anhang. Nur Jasmine findet dies nach einigen Anrufen nicht mehr lustig und somit wird der Verkauf rückgängig gemacht. 100 Kamele sind ja auch wirklich zu wenig. Der Laden im Ort ist gut sortiert lediglich Obst und Gemüse werden nur ein mal die Woche frisch geliefert.

26.05.2005 – 04.06.2005 wieder im Golf von Fethiye – Göcek
Wir sind in Aufbruchstimmung! Einige Besorgungen haben wir hier zu erledigen und dann geht es wieder in Richtung Westen. Wir warten nur noch auf das richtige Wetterfenster um nach Sizilien (Catania) überzusetzen. Dort erwarten wir unsere Gäste Isabella, Toni und Vivi und freuen uns auf ein paar Mitbringsel aus Österreich. (wir haben eine kleinere …ups… Einkaufsliste bestellt)! Ein neues Bimini (Sonnenverdeck) haben wir uns gebaut und das alte ausgemustert. Ein Fischer hat sich über den Sonnenschutz sehr gefreut. Wir Buchteln uns weiter nach Datca. Unser Lieblingsrestaurant ANATOLIA in Göcek werden wir ein wenig vermissen.

04.06.2005 – 11.06.2005 Datca
Datca soll unser Absprung Richtung Westen werden. Wir lernen hier segelnde deutsche Ärzte kennen Gerda und Achim mit S.Y. ORFOS und ein schweizer Ehepaar Ruth und Arti S.Y.BUTZLIMU kennen. Auch einen Katamaransegler Horst lernen wir kennen. Nach einiger Unterhaltung (er hat ein Bananaboot – Dinghi) erzählt er uns, dass er mit seinem Beiboot nicht sehr zufrieden ist. Auf einen Handschlag und ein paar Biere mit inkludiertem Abendessen geben wir unser zweites Dinghi an Horst weiter. Die Freude seiner Freundin ist groß über diesen Handel.

12.06.2005 – 21.06.2005 Überfahrt nach Sizilien – Italy
Wir starten um 07:00 und legen in Nisyros einen Zwischenstop zum Dieseltanken ein und machen wie schon im April an der Mole fest. Die Mole ist gerammelt voll. Alle Segler rücken zusammen um noch weiteren Segelbooten Platz zu machen. Zu unserem Schrecken will sich eine schweizer Charter Crew direkt neben uns legen. Der Skipper ist die Nervosität in Person und hüpft wie ein Schachtelteufel zwischen Steuerrad und Ankermanschaft hin und her. Mit Vollgas im Retourgang und ohne einen Blick nach hinten zu werfen. Gaby wird ganz schwarz vor den Augen und schon knallt er in unseren Steuerbord-Bug. Hans kann mit seinem Reaktionsvermögen und unserem Pauli Fender (schwarzer Fender – Geschenk vom M. Pauli) unseren Bug retten. Gaby steht unter Schock und will dem Schweizer noch die Heckleine abnehmen, der aber anscheinend nicht weiss, dass man zuerst die Luvseitige Heckleine zuerst übergibt (damit kann das Schiff nicht mehr vom Wind abgetrieben werden). Mit Hilfe noch weiterer Segler konnte der schweizer Crew jedoch noch geholfen werden. Gaby jedoch brauchte danach einen Manöverschluck um die Nerven zu beruhigen.

13.06.2005 Um 06:00 morgens schleichen wir uns leise davon.
Nur niemanden aufwecken. Nur die österreichische Mannschaft neben uns ist wach und gibt uns die Leinen über. Bis wir die Insel Kos endlich hinter uns gelassen haben vergehen 3 1/2 Stunden und da können wir endlich auch wieder Segel setzen. Wir fahren so hoch wie möglich am Wind um Norden gut zu machen. Wir wollen Santorin im Norden umfahren. Leider gelingt es uns nicht da der Wind mit 5-7 Windstärken immer mehr nach West dreht. Also gut wir müssen nachgeben und im Süden vorbei. Santorin schenkt uns dafür einen wunderschönen roten Sonnenuntergang zum Abschied. Herzlichen Dank auch.

14.06.2005
Durch die Windrichtung sind wir von unserem Kurs ein wenig (50 sm die wir unter Kreuz wieder gutmachen müssen) vom Kurs abgekommen und finden uns am Morgen mit Blick auf Kreta nur 25 sm davon entfernt. Mocht a‘ nix – wir haben ja Zeit. Unser erstes ETMAL (Dauer eines Astronomischen Tages) beträgt 144 sm ( 267 km). Wir haben beide Kopfschmerzen von dem ständigen Amwindklatschen (beinahe gegen die Welle fahren und ununterbrochen von den Wellen weichgeklopft werden). Man fühlt sich wie ein Wienerschnitzel mit Gehirnerschütterung. Um 22:45 gibt es plötzlich einen lauten Knall und wir verlieren an Geschwindigkeit. „Was ist denn da los „, kommt Hans von seiner Freiwache aus dem Bett geschossen. Motor aus und an’s Werk. Wir untersuchen den Antrieb mit Taschenlampe und müssen feststellen, dass wir uns einen Strohballen eingefangen haben. Na super! Durch die Bauart unseres Antriebes haben wir wirklich Glück und ersparen uns einen Tauchgang. Wir können unseren Antrieb hoch hieven und das Stroh entfernen, das sich um die Schraube gewickelt hat. 10 Minuten später geht es wieder fröhlich weiter. Wären wir unter Segel gefahren hätten wir uns dieses Zwischenspiel erspart, aber es passiert immer dann was wenn es nicht sein soll.

15.06.2005
Am Morgen können wir wieder Segel setzten. Bei Kythira ist jedoch Schluss damit. Es gibt zu viel Frachtverkehr und einer davon hat uns auch noch ins Visier genommen. Da er auf unseren Funkspruch nicht reagiert ändern wir unseren Kurs kurzfristig um 90° um auszuweichen. Für solch ein Rendevouz haben wir keinen Sinn. Unser ETMAL 119 sm. Als wir unsere Beleuchtung mit Sonnenuntergang wieder starten, müssen wir feststellen, dass unser Rücklicht beim Strohballenkampf verloren hat und nicht mehr funktioniert. (Wir tauschten es in Pylos aus)

16.06.2005
Wir haben bereits einen Blick auf Methoni (Westseite des Pelopones). Wir äbdern jedoch unser Ziel und werden Pylos anlaufen. Hier gibt es Diesel und wir sind ein wenig nördlicher für unseren Start nach Sizilien. Wir beschließen hier noch einmal einen Griechenland Erinnerungsabend zu begehen und hängen noch einen Tag dran. Das zahlt sich aus. Bei reichlich und sehr gutem Abendessen und ein paar Bier’s, in einem griechischen Lokal, in dem noch die Mama alle Gäste persönlich begrüßt, gibt es Oliven und Ouzo auf Haus. Für nur 16 € ist dies eines der günstigsten Lokale die wir in Griechenland besucht haben.

18.06.2005
Wir haben am Vortag noch Wetter aus dem Internet (Marinashop Pylos – Internetkaffee gibt es hier keines) geholt. Aeolus sendet uns nicht sehr viel Wind und so hat heute die eiserne Genua (Motor) mehr zu tun. Die Nacht jedoch können wir durchsegeln.

19.06.2005
Der Wind und das Wetter meinen es sehr gut mit uns. Wir haben „Sonntagswetter“ den ganzen Tag. ETMAL 122,4 sm.

20.06.2005
Wir kommen recht rasch voran, müssen aber aufkreuzen. ETMAL 135,6 sm.

21.06.2005
Hans hat eine aufregende Nachtwache hinter sich gebracht. Mit Zuhilfenahme des Radar’s ist er dem Schiffsverkehr Herr geworden. In Gaby’s Nachtwache ist dann wieder Ruhe – Radar aus! Der Wind dreht auf NE und schiebt uns nach Sizilien. Um 12:00 Uhr haben wir wieder Land in sicht – wir sehen die Fußsohle des italienischen Stiefels. Um halb zehn Uhr Abend sind wir im Segelclub TAMATA herzlich aufgenommen. Wir liegen in einem kleinen sehr netten Privatclub ! Gratis ! mit Wasser und Strom. Nur im Gästebuch müssen wir uns eintragen, als Gegenleistung. Das machen wir doch gerne.

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