Gibraltar

18.09.2005 – 22.09.2009 auf nach Gibraltar 03:38 22.09.2005
Der Anker fällt in Gibraltar. 334sm (620 km) von Torrevieja bis Gibraltar. Es war eine mühsame Überfahrt. Die Strömung versetzte uns um bis zu 15° gegen unseren Kurs und verhindert so ein zügiges Weiterkommen. Teilweise gondeln wir mit knapp 2 kn. Es ist als ob du zu Fuß gehst „aber langsam“. Die Nachtansteuerung war so spektakulär und hat uns für alle Mühen der letzten Tage mit ihrer Gewaltigkeit belohnt.

The Rock
Der Anblick von „the Rock“ war umwerfend! Auch unsere Müdigkeit war so umwerfend, dass wir gleich nah der Ankunft in die Kojen fallen und mal tief und fest schliefen.

23.09.2005 – 28.09.2005 Warten
Warten auf den richtigen Wind und Tide Das einklarieren im Port of Immigration war so unkompliziert, dass wir in fünf Minuten mit aller erdenklichen Freundlichkeit fertig waren. Eine Gibraltarflagge war hier nicht zu bekommen (außer ca. 60 cm große Flaggen um nur noch 15 Gibraltar Pfund = 24€ ) Wir kaufen in einem Souvenirshop eine kleine Flagge um 2 €. „Gibraltar Pfund“ ja die gibt es wirklich – man hat sich hier die Mühe gemacht und für die 30.000 Kopf Bevölkerung eine eigene Britische Währung gemacht! Der Umrechnungskurs beträgt ca. 1,55 zum Euro aber in den Lokalen wird meist aus Bequemlichkeit mal 2 gerechnet. Es zahlt sich also aus in der Wechselstube (ohne Provision) die Euros zu wechseln. Bei Sheppards erstehen wir noch einige Ausrüstungsteile wie Epirb (Notfunkboje), Windgenerator und einige Kleinigkeiten. „Verzollung und Lieferung erledigt Sheppards “ GRATIS „. Gibraltar ist Mehrwertsteuerfrei und unser Windgenerator „AIR-X“- Marine der überall an die 1.200,00 Euro kostet haben wir um knapp 700 Euro erstanden. Auch das Tanken an der Schiffstankstelle ist Zollfrei! Ausnutzen und Volltanken.

24.09.2005 Es geht mit der Cable Car auf den „Affenfelsen“.
Hier erhält man einen Handheld mit dem man interaktiv alles über Gibraltar und Umgebung erzählt bekommt.

 

25.09.2005 Happy Birthday Hans
Ein Jahr unterwegs haben ihn für mich nur noch liebenswerter gemacht.

Die Zeit des warten’s bis zur Abreise am 29.09.2005
Auf Grund der Wettersituation wird von einem auf den anderen Tag die Abreise verschoben. Mit der SY. Dude – Daniela und Olaf verbringen wir einige Stunden täglich mit Wetterdiskusion. Auch gab es einen unterhaltsamen Abend mit Astrid und Jasper die den gleichen Weg wie wir einschlagen.Die Vorräte werden in zwischen wieder weniger und so müssen wir noch nachbunkern aber am 29. September soll es so weit sein.

29.09.2005 Gibraltar das Tor zum Atlantik gibt uns eine schwierige Aufgabe.
Da der Hauptstrom immer vom Atlantik ins Mittelmeer fließt sollten wir in den Nebenströmen fahren. Diese Neerströme kippen mit den Gezeiten (3 Stunden nach Hochwasser) und sollten uns Schub in den Atlantik geben. Und so tun wir auch, nur der Neerstrom scheint nicht vorhanden zu sein, wir tuckern nicht einmal 3 knoten. Wir fahren um 15:55 bei ca. 4 Windstärken (Levante – Ostwind) von Gibraltar weg. Je näher wir Richtung Tarifa kommen umso mehr wird der Wind. Bei Tarifa hatten wir bereits 6 bft. Als wir aber Seemeile um Seemeile vorankommen beschleunigt der Wind unsere Fahrt mit bis zu 9 bft. (85 kmh) und wir können mit 3.Reff nur noch vor dem Wind ablaufen. Wir fahren aber immer noch 7,7 kn im Schnitt und erreichen eine Maximalgeschwindigkeit von 11,3 kn als wir eine gut 3,5 m hohe Welle absurfen. Um Mitternacht hatten wir bereits fast 60 sm hinter uns. Das Mittelmeer hat uns in den Atlantik gespuckt.

30.09.2005 – 06.10.2005 Nur noch Flaute am 30.09. und wir warten auf Wind.
Die Dünung ist echt beeindruckend und das Schiff wird immer wieder um 2-3 Meter hochgehoben. Mit den Wellen im Mittelmeer sind diese Bewegungen des Meeres aber nicht zu vergleichen. Es ist viel weicher und harmonischer. Unterwegs streikt der Wassermacher und kann nicht mehr in Gang gesetzt werden. Die Windfahne hängt sich, natürlich mitten in der Nacht (wann denn auch sonst?), am vorletzten Tag aus und wir können sie erst wieder am Ankerplatz einhängen. Einige Meeresbewohner wie Schildkröte, Wale und Delfine bekommen wir zu sehen. Ab dem dritten Tag war der Wind sehr beständig mit durchschnittlich 4-5 Windstärken aus Nord bis Nordost und easy sailing war angesagt. Am letzten Tag war es ein wenig mehr. Klar wollten wir genau an diesem Tag langsamer segeln damit wir nicht Nachts am Ankerplatz einlaufen müssen. Der Anker fällt in Graciosa um 07:33 (Ortszeit) in der Morgendämmerung. Unsere Freunde Daniela und Olaf liegen bereits seit 20 Stunden hier. Sie waren weiter als wir abgelaufen und sind nicht in die Flaute geraten. Leute wir sind auf den Canarischen Inseln und können es selbst noch gar nicht glauben.

Das Abenteuer Atlantik hat begonnen.

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