St. Vincent & Grenadinen

05. Mai 2007 Es geht wieder los – 30 Sm
Unser 1. Schlag führt uns in die Marigot Bay wo wir nur zum Übernachten bleiben wollen. Als wir die Rodney Bay querab haben erhalten wir einen Ruf auf VHF von unserem Freund Thomy – S.Y. Veletta das Gespräch wird nur sehr kurz da ein Segelfisch hinter unserem Angel – Köder schwimmt und ich bete, dass er nicht anbeißt. Hans ist da ein bisschen anderer Meinung, nur allzu gerne möchte er einmal so einen Fisch am Hacken haben. Zum Glück ist er auf unseren Gummi Pulpo aber nicht hereingefallen und hat nicht gebissen. Beruhigt können wir das Gespräch mit Thomy fortsetzten. Der Anker fällt um 17:15.

06. Mai 2007 von St. Lucia nach St. Vincent – 44 Sm
Gleich nach dem Frühstück geht’s wieder weiter. Wir steuern die Chateau bel Air Bucht auf St. Vincent an. Unterwegs begleiten uns einige Delphine. Die Angel bleibt auch heute leer und wir sind um 16:50 in unserer Ankerbucht. John ein Bootboy besucht unser Schiff und wir schenken ihm unsere kleine Hofer – Angel. Er freut sich über das Präsent. Wir sind ganz schön müde und fallen nach knapp 44 Sm über unser Essen her und anschließend in die Koje!

07. Mai 2007 von St. Vincent nach Bequia – 22 Sm
Ein anstrengender Segelschlag – relativ kurz aber er hat es in sich. Wir können nur mit Motor sehr hoch am Wind fahren. Starke Strömung und Windböen mit ca. 40 kn. Das Einklarieren ist dieses Jahr einfacher – weil freundlicher! Vielleicht waren die Behörden letztes Jahr auch nur mit der Osterregatta ein wenig überarbeitet. Wir treffen hier wieder einmal auf eine Österreicherin – Heidi die mit ihrem Mann Lorenzo (Canada) und der S.Y. Don Quijote unterwegs ist. Wir tauschen unsere Weisheiten aus und freuen uns auf ein Wiedersehen in einer anderen Ankerbucht. Auch drei deutsche Schiffe finden wir in Bequia, dabei auch schon bekannte. Die S.Y. Yellowman – Marina & Claus; Die S.Y. Genesis – Beate & Wolfgang; die S.Y. Erpel – Brigitte & Achim. Bei einigen Bieren uns sonstigen alkoholischen Getränken plaudert so mancher aus dem Seesack.

14. Mai 2007 auf nach Canouan
Nach einer Woche Rasten, Sundownern und Ausspannen geht es weiter in den Süden. Unser nächstes Ziel ist Canouan. Diese Insel haben wir letztes Jahr nicht besucht uns wollen dies jetzt nachholen. Ein wenig eigenartig – alle Schiffe liegen kreuz und quer in der Ankerbucht. Von der Charterbasis Moorings liegen viele Boote vor Boje aber jedes sieht in eine andere Richtung. Was ist hier mit dem Wind los? In der Nacht wissen wir es dann – schwere Fallböen gehen in die Bucht und wenn der Wind nachlässt liegen wieder alle durcheinander. am 15. Mai wollen wir einen Sundownwer an Land einnehmen aber die Mücken zerbeißen mich und die Cocktails sind ekelhaft teuer 20 EC$ = ca. 6,00 € für einen Drink (auch das Bier kostet so viel). In der folgenden Nacht ist es wieder schlecht zu schlafen da wieder starke Böen durch die Bucht ziehen. Die Bilanz – ein paar Flip -Flops sind davon geblasen worden und morgens ging ein Teller und eine Kaffeetasse in die Brüche, dafür aber haben wir ein Salzwasserkrokodil gefunden. Es reicht wir fahren weiter in die Tobago Cays.

16. Mai – 18. Mai 2007 – Tobago Cays
Das türkise Wasser lockt uns. Der Anker fällt im türkisgrünen Sand. Sidney – ein Bootboy kommt zur Begrüßung und auf einen Drink zu uns. Wir unterhalten uns ein wenig und er erzählt uns über die letzte Saison. Für ihn war es ein gutes Geschäft dieses Jahr. Wenig später kommt die Marine-Park-Behörde zum kassieren. Auch das ist neu in diesem Jahr. Die Kosten für uns 20 EC$ = ca. 6,00 € pro Tag. Da werden wir heuer aber nicht lange bleiben. Am nächsten Tag schnorcheln wir in das Schildkrötenreservat. Unglaublich wie viele Schildkröten wir sehen und wie zutraulich sie sind. Die Nacht wird recht unruhig da der Wind aufgefrischt hat und die Wellen über das Riff bläst. Wir übersiedeln in die Saltwhistle Bay.

18. Mai – 22. Mai 2007 – Saltwhistle Bay
Endlich haben wir auch wieder Funkkontakt zu unseren Freunden S.Y. Dude und S.Y. Skylla und erfahren, dass es ihnen gut geht auf dem Weg zu den Azoren.
Wir treffen die S.Y. Don Quijote wieder und verbringen lustige Sundowners miteinander und haben eine der lustigsten Geschichten von Lorenzo gehört, also aufgepasst!!!!
The story of the „bigest City“ in Germany!

Wir müssen vorausschicken, dass Lorenzo der deutschen Sprache zu diesem Zeitpunkt absolut nicht mächtig war. Heute spricht er zwar immer noch fast kein deutsch, obwohl Heidi eine Österreicherin ist, aber er versteht das Meiste.

Lorenzo besucht vor 20 Jahren erstmals Deutschland und mietet sich ein Auto. Damit begibt er sich auf die Autobahn. Nach einiger Zeit fällt ihm auf, dass er zum wiederholten Male an einem Richtungswegweiser zur offensichtlich größten Stadt Deutschland vorbei kommt. Den Namen hat er zwar noch nie gehört und auch vergeblich auf der Straßenkarte gesucht. Hier findet er nur „Mannheim“ und „Heidelberg“ aber nirgendwo einen Hinweis auf „AUSFAHRT“. Diese Stadt muss aber riesig sein denkt er sich und hält auf einem Parkplatz um nochmals „the big City of AUSFAHRT“ zu suchen. Als er am Parkplatz das Schild mit dem Namen „EINFAHRT“ ließt dämmert ihm, dass „AUSFAHRT“ wohl doch keine Stadt ist.

Wir hatten schon lange nicht mehr so herzhaft gelacht wie an diesem Abend. Letztens lagen 30 Schiffe in zu geringen Abständen, mit viel zu wenig Ankerkette in der Ankerbucht und dann kam kräftiger, drehender Wind auf – brauchen wir mehr erzählen. Hans und ich nahmen den Sundowner am Vorschiff um die ungewohnte Hektik der Chartersegler nicht zu versäumen.  Danach haben wir am Ankerplatz noch eine „Großaugenstachelmarkrele“ – klingt kompliziert schmeckt aber lecker – 80 cm Lang und 6,5 kg schwer. 1 Stunde Arbeit für Hans – ein Schnäpschen für eine Vollnarkose des Fisches – ein oder zwei Fischerbiere zum abkühlen – und das um Mitternacht. Der Fisch hatte uns wieder aus dem Bett geholt.

22. Mai – 25. Mai 2007 Saline Bay
Es war wieder Zeit zur Weiterreise. 2 Sm bis zur Saline Bay und der Anker fällt auf 3m Sand. Ab ins Wasser zum Schnorcheln. Ein Cruiseliner und die Yankee Clipper liegen hier ebenfalls vor Anker. So belebt haben wir die Saline Bay nicht in Erinnerung. Letztes Jahr war sie wie ausgestorben – 2 Tage später auch wieder. Schade, dass die einheimische Bevölkerung von diesen Besuchern kaum profitieren kann. Die komplette Verpflegung kommt vom Cruiseliner und die Landegebühren versickern bei den Behörden. Bis auf ein paar T-Shirts die hier eingekauft werden (nicht viele – sagen die Einheimischen) gibt man hier kein Geld aus. Die Bevölkerung hier ist sehr arm. Janette, wir haben sie bei Robert – Rasta-Restaurant kennen gelernt, ist aus Barbados lebt aber in London kommt mit mehreren Koffern voll mit Geschenken extra hier her um zu helfen. Die Kinder sind Feuer und Flamme für sie.

Wir werfen wieder die Angel aus und wie schon vor ein paar Tagen holt uns das ziehen an der Angel aus dem Bett. Was haben wir den diesmal an der Angel? Kaum zu glauben, wir haben einen ca. 130 cm langen und geschätzte 7-8 kg schweren Hai am Hacken. Den befreien wir vorsichtig und schicken ihn wieder schwimmen. Interessant was sich des nächtens so in der Ankerbucht herumtreibt.

26.05. – 11.06.2007 Carriacou
Weiter geht es dann nach Union Island wo wir nur kurz bleiben, ausklarieren und nach Carriacou weiter fahren. Da sind wir nun und warten auf geeigneten Wind um nach Trinidad weiter zu reisen
Wir verbringen einige Tage in Carriacou – treffen die Perle, Elisabeth und Karl – die Genesis, Beate und Wolfgang – die Alchemist, Veronika & Herwig und verbringen viele lustige Stunden miteinander bis es wieder Zeit wird Abschied zu nehmen. Die Perle bleibt noch hier, Genesis fährt nach Grenada, die Alchemisten ziehen weiter nach Tobago und wir fahren nach Trinidad.

12.06.2007 auf nach Trinidad
Am Nachmittag geht es los. Es wird eine Nachtfahrt und wieder einmal alle 3 Stunden Wachwechsel. Das hatten wir schon lange nicht mehr. Es läuft unglaublich gut und wir können 10° höher am Wind fahren als notwendig. Das ist gut denn da haben wir noch gute Reserven.
Um 4 Uhr Morgens erwischt uns ein Squall und mit der Gemütlichkeit ist es vorbei. Bei knapp 60kn Windgeschwindigkeit schaffen wir es nicht mehr rechtzeitig das Genua zu reffen. Die Lazybag Leinen sind gerissen und haben sich um die Genuaschoten gewickelt. Für den Sonnenschutz der Genua kommt jede Hilfe zu spät und unsere Sprayhood bekommt eine Rastafrisur. Wir legen einen Supersurf mit 18,5kn hin und drehen vor den Wind. Das Großfall geöffnet und das Großsegel wird noch rechtzeitig eingeholt.

In Trinidad angekommen schauen wir, dass wir alles repariert bekommen und treffen alle Vorbereitungen auf unseren kleinen Urlaub und die Instandsetzung des Schiffes.

Schreibe einen Kommentar