Bonaire 22.Oktober – 28.Oktober 2007
Der Abschied von den Las Aves fällt uns schwer. Das beinahe unberührte Paradies. Aber was nützt es wir möchten Weihnachten in den San Blas Islands verbringen also müssen wir weiter. Unser nächstes kleines Paradies ist Bonaire. Die erste der ABC Inseln. Die Überfahrt ist abwechslungsreich. Anfangs mit Spinacker (Spi) machen wir gute Fahrt. Rundherum wird es immer dunkler! Gewitterwolken im Anmarsch. Der Spi kommt wieder runter.
Weiter mit der Genua durch Wetterleuchten und Regenschauer. 2 Stunden später müssen wir die Maschine starten 4-5 bft. Gegenwind für. 4 Stunden später hängen wir für – 10 US$ pro Tag endlich an den Bojen. Bojen in Bonaire Gewitterwolken gibt es WIFI ? Bonaire ist ein Paradies für Taucher. Das nützen wir aus und stürzen uns nach dem Einklarieren und dem besorgen einer Tauchlizenz – 25 US$ pro Person – ins kühle Nass. Alles in allem kostet Bonaire uns schon 100 US$ für 5 Tage und wir haben noch gar nichts gemacht.
Direkt vom Schiff ins Tauchparadies. So kann man das jedenfalls sagen. Die ganze Bucht ist mit Bojen ausgelegt damit die Korallen hier nicht beschädigt werden. Es geht hinter dem Schiff ca. bis 30 m tief hinunter. Ein Hang voller Korallen und riesigen Fischen. Ein Tarpun – Länge ca. 1,5m schwimmt direkt neben uns vorbei. Leicht erschrocken geht es weiter an dem Riff entlang und zurück zum Schiff. Ein anderer Tauchspot liegt vis-a-vis bei klein Bonaire. So etwas wie hier haben wir noch nie gesehen. Überdimensionale Korallenstöcke, von Weichkorallen wie Fächerkorallen bis zu Hartkorallen – Elchhornkorallen – Hirnkorallen – in einer Größe die uns staunen lässt. Auch gibt es hier eine Vielfalt von Fischen, Schildkröten, Muränen usw.
„Hilma Hooker“ ein Wrack, das 1984 hier versenkt wurde um Tauchtouristen anzulocken, liegt auf knapp 30m Tiefe und will auch von uns gesehen werden. Gemeinsam fahren wir mit Don Quijote zu der Boje die im Tauchführer beschrieben ist. Don Quijote wird daran festgemacht und wir tauchen ab. Das Wrack ist 70 m lang und man sieht beinahe das ganze Wrack in der kompletten Länge. Die Sicht ist überwältigend. Das Wrack ist nicht übermäßig bewachsen und so kann man erahnen wie es früher einmal ausgesehen hat. Leider kann unsere Unterwasserkamera nicht so tief mittauchen. Nach knapp einer Woche haben wir allerdings genug von Bonaire, da wir von Moskitos nur so gefressen werden.
Curacao 29.Oktober – 12.Oktober 2007
Wir lassen Bonaire hinter uns. Unser Weg führt uns nach Curacao. Curacao ist die 2. der ABC Inseln. Ja genau, die Insel des so bekannten Blue Curacao. Es wird unsere bisher schnellste Überfahrt. Mit beinahe ständig 7 kn Fahrt geht es flott voran. Erst als die Segel runter müssen und der Motor gestartet wird geht es langsamer weiter. In „Spanse Water“ (Spanisch Wasser) eine große Lagune, legen wir unseren Anker in den Schlick. Leider hält der Anker nicht als eine Bö durch das Ankerfeld zieht. Nach mehreren Versuchen – natürlich in der Nacht, wo man am wenigsten sieht – finden wir doch noch ein Fleckerl wo der Anker hält.
Mit dem Bus am nächsten Morgen nach Willemstad um den Papierkram zu erledigen. Man fühlt sich in Willemstad wie in Amsterdam (obwohl wir das nur von den Postkarten her kennen). Zum Einklarieren müssen wir in der Sonnenhitze einen mühsamen Hatsch hinter uns bringen. Zu Mittag ist jedoch alles erledigt. Wir belohnen uns in einer Nobelkneipe mit einem kulinarischem Highlight. Ein Frachter wird von einem Lotsen in den Kanal gebracht und die Brücke öffnet sich. Heidi und Gaby machen eine Brückenfahrt zum anderen Ufer mit. Zurück geht es dann mit dem Watershuttle. Es ist aufregend so viel Europa zu sehen. Nach den Erkundungen, Papierkram, Obst- und Gemüseeinkauf steigen wir wieder in den Bus der uns zurückbringt und zur Überraschung gibt es ganz frische Enpanadas.
Ok. was haben wir in den nächsten Tagen so getrieben. Wieder einmal unsere Vorräte aufgestockt, mit Freunden getratscht und viel Neues gesehen.
Am Ankerplatz vor unserer Nase liegt ein Motorboot an der Tankstelle und wird durch austretenden Rauch plötzlich hektisch von einigen Booten von dort weggezerrt. Der Turbolader ist zu heiß geworden und nun brennt innerhalb kürzester Zeit das Motorboot komplett aus. . Ein 44 ft (13,4m) langes Boot und der traurige Rest – nichts außer ein paar Metallklumpen und GFK Reste die nun auf Grund liegen.
Aber die Zeit drängt! Der nächste Reiseabschnitt ist als eines der fünf schlimmsten Wetterecken weltweit bekannt und wir wollen diesen Bereich noch vor einsetzen der, ab Dezember stärker werdenden Passatwinde hinter uns bringen! Also auf den Wettervoraussage geschaut (15 bis 20 Knoten Wind aus der richtigen Richtung und hoch die Segel weiter nach Aruba. Vorerst aber 25 Sm nach St. Cruz denn von Spanse Water wären es über 80 Sm und das schaffen wir nicht bei Tageslicht.
Aruba 13.Oktober – 14.Oktober 2007
Der Wecker läutet um 05:00. Ein kurzes Frühstück und punkt 06:00 starten wir. Wir haben unsere Passatsegel gehisst um damit die ersten 40 Sm vor dem Wind zu gleiten. Gemütlich sitzen wir im Cockpit und plaudern als Hans 200m hinter unserem Schiff eine Windhose auf uns zukommen sieht. Zum fotografieren bleibt keine Zeit – Genua I reffen – Genua II runter und das so schnell wie möglich. Phu – geschafft! Adrenalin in die Adern gepumpt und kaum, dass wir fertig sind geht die Windhose 30m Backbord an uns vorbei. Segel wieder hoch und weiter geht’s. Vor Aruba’s Hotelstrand gehen wir vor Anker.
Besonders schön ist Aruba nicht – zumindest nicht von See aus. Im Süden herrscht die Industrie. Die Rauchfänge pusten stinkende Wolken in den Himmel. In der Mitte der Insel befindet sich eine große Mülldeponie (alles an der Küste) und wenn der Berg zu groß ist fällt vielleicht ganz zufällig ein bisserl was ins Wasser. Ups! Danach ist die Küste geschmückt mit einem Containerhafen und am nördlichsten Zipfel reihen sich die Hotels aneinander. Auch Ankerbuchten gibt es kaum. Alles in allem sieht es für uns Segler nicht sehr einladend aus.
Vor dem Hotelstrand findet eine Regatta statt und wir sind die Wendeboje.
Die Kampfrichter haben die Bojen so ausgelegt, dass wir mitten im Geschehen sind. Die Regattateilnehmer müssen alle an uns vorbei, manche sehr knapp. Ja, sogar mit österreichischer Beteiligung. Ein Segler eines Regatta-Katamaran’s ruft herüber:“ Hallo i bin aus Graz“! Da gibt man natürlich gerne ein recht freundliches:“ Hallo wir sind aus Niederösterreich“ zurück!
Am nächsten Morgen ziehen wir weiter nach Kolumbien.