Tuamotus – HAO

10.04.2009 es geht weiter
Der Wind bläst kräftig aus Südost und unsere September hat einen schweren Start. Auch mein Kopf quält mich schon seit 2 Tagen und der Seegang macht das nicht besser. Die Nacht ist regnerisch und der Wind mit 20-25 Knoten und 3 Meter hohen Wellen machen das Segeln nicht gerade zum Vergnügen.

11.04.2009 AUTSCH
Mein Schädel brummt wie verrückt, die Migränetabletten versagen den Dienst weil ich das Essen nicht behalten kann. Am Morgen bessert sich das Wetter etwas aber immer noch prasselt der Regen zeitweise auf uns hernieder.

12.04.2009 Entspannung
Die Lage entspannt sich. Wir sind wieder im Passatgürtel und auch die Migräne lässt etwas nach.

13.04.2009 schlafender Wind
Der Wind ist eingeschlafen und auch ich nutze die Zeit und um meinen Kopf wieder klar zu bekommen nehme ich eine Mütze voll Schlaf. Hans bekocht uns während wir so dahindümpeln. Eines ist gewiss, da wir so langsam sind haben wir eine Nacht mehr ausgefasst um bei Tageslicht das Hao-Atoll anzulaufen.

14.04.2009 die letzte Nacht vor unserer 1. Riffpassage
Sehr gemütlich mit 2-3 Knoten Fahrt, also mit der Geschwindigkeit eines Spaziergängers, geht es mit gerefften Segeln Richtung HAO. Um erst am Morgen beim Tageslicht anzukommen entscheiden wir uns für die längere aber gemütlichere Südwest – Seite von Hao.

15.04.2009 jetzt ist es so weit
Nach einer ausgesprochen angenehmen Nacht, kaum Wind und wenig Welle, erreichen wir nach Sonnenaufgang die Passage zum Atoll. Nun heißt es warten bis der Pass auch für uns befahrbar ist. Die meiste Zeit strömt das Wasser aus dem Atoll und manchmal aus dem Atoll heraus. Nur in der Übergangsphase dem so genannten Stillwasser ist eine einfache und gefahrlose Passage möglich. Das Stillwasser erkennt man am fehlen der zum teil extremen Strömungsstörungen am Eingang bzw. Ausgang des Passes. Diese Strömungen verursachen manchmal Wellen bis über einen Meter Höhe. Hao ist dafür bekannt, dass bei extremen Gezeiten wie Vollmond oder Neumond und entsprechenden Winden, Strömungen bis zu 20 Knoten (ca. 36 kmH) auftreten können.

Bis 09:00 Uhr fahren wir vor der Einfahrt im Kreis.
Da einlaufende Strömung herrscht müssen wir aus mehreren hundert Metern Entfernung die „EDDIES“ bzw. „OVERFALLS“ (wie die Stromstörungen genannt werden) beobachten und beurteilen ob eine Passage möglich ist. Uns Neulinge verunsichert das Bild und die 3 Stunden im Kreis fahren. Da der Strom mitlaufend ist und innerhalb des Passes keine Untiefen in der Karte eingezeichnet sind, beschließen wir einzufahren. Der Strom ist beachtlich die Wellen schütteln uns kräftig durch aber nach wenigen hundert Metern ist alles vorüber und wir motoren Richtung Ankerplatz. Vor einer Strandbar fällt unser Anker zwischen Korallen in den Sand. Am nächsten Morgen lassen wir das Beiboot zu Wasser und erkunden das Dorf. Hao war in der Vergangenheit die Versorgungsstation für das Kernwaffenforschungszentrum in Muroroa. Heute leben noch ca. 1.500 Leute dort, jetzt aber hauptsächlich von der Kopraproduktion. Geblieben ist die gute Versorgungslage und so können wir uns in den Geschäften nicht nur über frisches Brot sondern auch über sonstige Leckerbissen erfreuen. Das Wurst und Schinkenangebot ist sogar besser als im 3 Monate zurückliegenden Panama. Touristisch ist Hao allerdings nicht erschlossen sodass sich außer einigen Seglern kaum ein Fremder hierher verirrt.

Zwei Tage später kommt die Segelyacht Drifter an.
Gemeinsam wollen wir Hao’s Unterwasserwelt besuchen. Bis auf einige Flugzeugwrackteile findet sich aber wenig Attraktives. Ein Tauchlehrer der an der hiesigen Schule Sport unterrichtet erzählt uns, dass er außerhalb des Passes 2 Bojen angebracht hat und dort der beste Tauchspot von Hao ist. Der Pass ist aber mit ca. 5 Sm zu weit weg um mit dem Dinghy hin zu fahren.

22.04.2009 on Tour nach Tahanea
Beim ersten Tageslicht gehen wir gemeinsam mit der S.Y.Drifter Anker auf und fahren gemeinsam Richtung Pass. Wieder kreisen wir um einen besseren Durchfahrtszeitpunkt abzuwarten.

Die Drifter geht als größeres Schiff als erstes durch und berichtet über Funk. In den passausgangsseitigen Wellen wurden sie so durchgeschüttelt, dass von einer mitgeführten reifen Bananenstaude eine Banane nach der anderen an Deck gepurzelt ist. Somit steht der Menüplan für Drifter die nächsten paar Tage fest.

Wir warten noch eine halbe Stunde länger und werden mit einer relativ ruhigen Durchfahrt belohnt.

Schreibe einen Kommentar