Panama ist das heißeste Land Zentralamerikas. Die karibische Küstenebene liegt das ganze Jahr unter feuchter Hitze. Es ist das Land der Kokosnuß-, Zuckerrohr, Bananenplantagen des Regenwaldes und des Kaffees.
Kuna Yala – Land des Ursprungs und der Molas. Auch werden die Molas immer hehr zum Exportartikel. Die Kunas tragen farbenprächtige Kleidung (Molas) und den typischen Schmuck, z.B. Halsketten aus aus Tausenden von Glasperlen. Ebenfalls wenn die Frauen verheiratet sind Arm- und Fußketten aus ebenso vielen Perlen. Sie tragen goldene Nasenringe die den Frauen schon in der Kindheit angelegt werden. Die Kunas haben ihre kulturelle Identität bewahren können und nur jene Neuerungen übernommen, die ihnen selbst nützlich erschienen. So benutzen manche Motorboote um von den San Blas Inseln zum panamesischen Festland zu gelangen wo sie kleine Parzellen bewirtschaften. Auch hat mittlerweile jede bewohnte Insel eine öffentliche Telefonzelle.
Wer auf dieses Land einen Fuß setzt, den lässt die Sehnsucht nimmer los!
Das schrieb bereits vor über 180 Jahren der Weltreisende Alexander von Humboldt (1769-1859)
18.Dezember 2007
Rund 140 Sm sollten wir in gut 30 Stunden schaffen. Dem ist aber leider nicht so. Es sind 40 Stunden geworden und 151 Sm und 02:22 in der Früh. zum Glück haben die Seekarten (Erich Bauhaus – Panamaführer) genau gestimmt, sonst hätten wir uns das mit Riffen umsponnene Gebiet nicht hineingetraut. In Ustupu fiel unser Anker auf Grund. Auch der (beinahe) Vollmond hat uns bei der Ankunft unterstützt. Anfangs war der Wind eigentlich besser als wir ihn erwartet hatten. Wir dachten, dass wir schon zu Beginn den Motor starten müssten doch wir konnten 83 Sm segeln. Danach war der Wind weg und die eiserne Genua, also der Motor, wurde gestartet. Nach der Ankunft konnten wir uns noch ein wenig ausschlafen.
21.Dezember 2007 – Ustupu
Morgens werden wir mit lieblichen Klängen der Volksmusik geweckt. Herrlich! Wir dachten wir träumten. Kaum haben wir zum Frühstück im Cockpit Platz genommen bekommen wir auch schon Besuch. Freundliche Indios kassieren das erste Ankergeld 8 US$. Wir kaufen auch ein original Kuna – Bild und verschenken Bonbons an die Kinder. Später fahren wir nach Mamitupu.
22.Dezember – 25.Dezember 2007 Mamitupu
Wir besuchen die Inselbewohner. Fröhliche Kinder laufen von allen Seiten zusammen um uns zu begrüßen und rufen uns zu: ¡hola, buenas dias! Sie lachen und manche von ihnen zeigen den anderen wie mutig sie sind. Sie berühren uns, drehen sich um und laufen davon. Eine Kunafrau die Medizin herstellt nimmt uns bei der Hand und zeigt uns das jüngste Mitglied der Familie. Nur 5 Tage alt. Ach ist das süß. So ein kleiner hilfloser Wurm. Es hat gerade mal 2kg und ist nicht größer als 40cm. Das Baby sieht aber gesund und zufrieden aus und man muss auch berücksichtigen, dass die Kuna ebenfalls klein gewachsen sind. Wir kommen uns wie Riesen vor.
23.Dezember 2007
Es regnet fast die ganze Nacht und wir haben nun das Schiff wieder sauber und salzfrei. Auch am Vormittag ergießt sich der Himmel über uns. Das ist fein! Wir füllen unsere Wassertanks wieder voll und auch die Kanister sind mit Regenwasser gefüllt. Ein Kuna Indianer kommt und bietet uns Fisch an. 2 Stk. spanische Makrelen um 2 US$. Wir greifen zu und erfreuen uns an dem guten Fisch. Wir geben ihm auch von uns noch ein Stück frisch gebackenes Brot. Darüber freut er sich und verspricht uns in 2 Tagen wieder Fisch zu bringen. Pablo (der Sahila = Häuptling) Besucht uns und lädt uns für Weihnachten zum BBQ ein. Darüber freuen wir uns wirklich sehr.
24.Dezember 2007
Mamitupu hat 1.200 Einwohner, davon 800 Kinder. Schuleintritt mit 6 Jahren. Auf der Insel werden sieben Schulstufen unterrichtet und in den Klassen sitzen 25-36 Schüler. Die meisten Männer arbeiten in Panamacity. Die übrigen sind zuständig für die Nahrungsmittelbeschaffung. Sie leben hier vom Fischen, Kokosnuss-, Bananen- und Ananasplantagen, von Mangos diversen Wurzeln, Reis und Nudeln. Der Reis und die Nudeln werden allerdings in Panama zugekauft sowie auch manchmal Käse und andere Köstlichkeiten. Es werden auf der Insel auch Hühner und Schweine gehalten. Das Hauptaugenmerk legen die Kunas aber auf ihre Kokosnüsse die einen Großteil der Trinkwasserversorgung übernehmen. Auch der Reis wird in Kokosnussmilch gekocht und Kokosöl wird ebenfalls hergestellt. Für das bevorstehende BBQ bereite ich Popcorn zu und befülle damit einen ca. 15l Sack. Zu den Popcorn nehmen wir auch noch 3l Rotwein und paddeln zur Insel. Der Häuptling begrüßt und freundlich und bringt uns zu seiner Familie. Über die Popcorn freuen sich nicht nur die Kinder sonder auch die Großen. Zu Essen gibt es in Kokosmilch gekochten Reis und ein gegrilltes Huhn. Auf unseren Tellern landen die größten Portionen. Das beschämt uns um so mehr, weil wir die Portionen gar nicht aufessen können.
David der 2. Sahila berichtet, dass seine Nichte heute verheiratet wird und fragt ob wir dabei sein möchten. Die Einladung nehmen wir natürlich gerne an. Andere Kulturen andere Sitten – deshalb sind wir ja auf Reisen. Die restlichen 12l Popcorn wandern mit zu der Zeremonie. Die Verehelichung des Paares wird bestätigt, indem das Brautpaar in eine Hängematte gelegt wird die über einem Lagerfeuer hängt. Die Hängematte wird über dem Feuer von Familienangehörigen und Freunden geschaukelt. Das Feuer soll die Liebe anheizen. Sobald die Braut oder der Bräutigam aus der Matte fallen ist die Zeremonie vorbei. Wir wurden angehalten dieses Spektakel zu fotografieren. So entstanden einige gute Bilder die wir am nächsten Tag ausdrucken und bringen wollen. Die Zeremonie wird mit einem Festmahl beschlossen. Es gibt Reis und Nudeln. Kein Fleisch! Kein Fisch! Wir haben Huhn bekommen also ganz was besonderes. Auch gibt es nur 2 Kisten Bier für die Gäste, was sicherlich nicht für betrunkene sorgt. Wie viele Hochzeitsgäste da waren können wir nicht sagen. Es war ein ständiges kommen und gehen.
25.Dezember 2007 weiter nach Isla Mono
Wir bringen die ausgedruckten und folierten Bilder an Land. Weit kommen wir nicht als uns die Ersten die Bilder aus der Hand rissen. Jeder will die Bilder sehen und auch fotografiert werden. Hans versteckt die Bilder unter dem T-Shirt und so kommen wir doch noch zu Pablo und David. Sie sind erfreut und wir verabschieden uns von Mamitupu. Um 10 Uhr legen wir ab. Eigentlich wollten wir nach Aritup aber daraus wird nix. Wir passieren ungeschützt durch Riffe die offene See und 3m Wellen von der Seite wie aus dem Nichts vergellen uns die Weiterfahrt. Hinter der Isla Mono finden wir aber Schutz für die Nacht.
26.Dezember 2007 – 04. Jänner Coco Banderos
Wir wagen uns weiter. Vielleicht schaffen wir Aritup heute. Als wir an Aritup vorbei fahren kommt es uns recht rollig vor, außerdem haben wir guten Wind und machen gute Fahrt. Deshalb beschließen wir weiter zu fahren. Wir landen kurz vor 16:00 in Coco Banderos. Es gefällt uns hier so gut, das wir entscheiden den Jahreswechsel hier zu feiern. In Coco Banderos treffen wir unsere Freunde wieder. Tuulivei liegt bereits hier. Holiday, Don Quijote und Summertime kommen nach. Gemeinsam hecken wir einen kleinen Menüplan aus. Daniel von der Holiday besorgt einen ca. 10kg Grouper (Zackenbarsch) den er mit der Harpune geschossen hat. Eigentlich ist Harpunenfischen nicht erlaubt. Die Einheimischen fischen aber auch so und so drücken sie ein Auge zu wenn man nicht mit dem Tauchequipment runter geht. Tauchen ist eigentlich auch nicht erlaubt. Wenn man aber ohne Harpune runter geht ist es auch kein Problem. Man sollte die Kunas aber vielleicht vorher fragen.
Der Silvester wir zu einem richtig schönen Fest und zur Feier testen wir heute erstmals unsere Leuchtpistole. Auch die anderen Ankerlieger schießen ihre Leuchtmunition ab. So haben wir auch ein kleines Feuerwerk.