Melakka

Um nach Malaysien zu gelangen müssen wir die Singapurstraße überqueren.
Das ist aber nicht so einfach. Das Schiffsaufkommen ist das höchste das wir je erlebt haben. Einmal mussten wir mitten in der Straße anhalten um ein Frachtschiff passieren zu lassen die hier wie eine Perlenkette aufgereiht vorbeiziehen.

Das Einklarieren in Malaysien war dafür einfach. Die Marina hat alles organisiert während wir, mit einem Drink verwöhnt, in der Loge warteten.

02. Oktober 2010 Ziel – ein geschützter Ankerplatz
Zurück von Singapur und weiter von der Sebana Marina um Malaysien zu erkunden. Wieder müssen wir durch den enormen Schiffsverkehr. Wir halten uns so gut wie möglich außerhalb der Schifffahrtsstraße. Trotzdem wird es manchmal knapp wie ihr an den Bildern sehen könnt.

Es ist kaum möglich die Singapurstraße, die ungefähr 50 Seemeilen lang ist, bei Tageslicht zu schaffen. Nachts ist für Schiffe ohne AIS-System das Fahren nicht empfehlenswert.

AIS ist ein elektronisches System mit dem man sehen kann welche Schiffe mit welcher Geschwindigkeit in welche Richtung fahren und wie weit sie weg sind.

Deshalb suchen wir uns einen Ankerplatz südwestlich von Singapur und ungefähr 17 Seemeilen bevor die Straße zu Ende ist. Hier sind einige Inseln vorgelagert. 90% der Inseln sind militärisches Übungsgebiet und an den Plätzen wo es nicht so ist beträgt die Ankertiefe 20-30 m. Das lädt nicht zum Ankern ein.

Um 18:30 kommt dann auch die Costguard und will uns von unserem Ankerplatz vertreiben. Viel diskutieren hat keinen Sinn. Sie weisen uns an einen anderen Ankerplatz und dann beginnt doch die Diskussion.

Man will uns unbedingt dazu bringen für die Übernachtung ein zu klarieren. Von den Behörden ist aber nicht heraus zu bekommen wie weit wir zu fahren hätten, ob wir dann an der Mole Übernachten dürfen und ob um 06:00 morgens die Möglichkeit besteht weiter zu fahren.

Es dauert geschlagene 5 Stunden. Danach erlaubt man uns hier zu bleiben, aber der Funk muss die ganze Nacht an sein und tatsächlich rufen sie uns um 02:00 morgens an.

Beim Verlassen des Ankerplatzes müssen wir uns ebenfalls abmelden, und das machen wir dann ja auch.

03.Oktober 2010 – Ziel – Pulau Pisang (N 01°27’8 E103°16’5)
Wir starten um 06:30. Es gibt Unmengen von Schiffen und die Meisten liegen vor Anker. Aber es ist recht schwer zu erkennen da die Schiffe so groß sind und die Ankerbälle so klein, dass sie kaum gesehen werden.

Wir kommen dennoch ganz gut voran und da wir um drei Uhr nachmittags unseren Ankerplatz in Pulau Pisang erreicht haben werfen wir den Anker vor der Insel auf 5m in den Sand. Das Wetter bleibt auch die Nacht über ruhig und so genießen wir diesmal ungestört unseren Schlaf.

04.Oktober 2010 Ziel – Muar (N 02°03’1 E 102°33’2)
Ein langer Tag steht uns bevor und die zurück zu legende Strecke beträgt mehr als 60 Seemeilen. Leichtwind aus SSW uns so segeln wir mit Motorunterstützung. Die Gezeitenströmungen sind mal mit und mal gegen uns. Die Einfahrt nach Muar ist trickreich denn die Tiefenangeben stimmen nicht ganz und einige Markierungsbojen sind nicht vorhanden. Aber wir schaffen es gerade noch vor der Abenddämmerung. Wir sind ziemlich müde und fallen nach einem spärlichen Abendessen wie Bleisäcke in unsere Kojen.

05.Oktober 2010 Ziel – Melaka
Diesmal ist die Strecke nur 22 Seemeilen und wieder einmal windlos. Problemlos kommen wir bis knapp an die Flussmündung bei Melaka. Es herrscht gerade Niedrigwasser und so müssen wir einige Stunden vor Anker warten. Wir möchten gerne in die Marina um von dort aus die historische Stadt zu besuchen. Die Tiefenangaben stimmen überhaupt nicht und der ganze Ufergürtel ist versandet. In der Marina Messen wir 2,7 m Wassertiefe bei Hochwasser. Keine Marina für Einrumpfsegelboote. Ein Blick auf den Tidenkalender sagt uns, dass wir ein paar Tage beruhigt hier bleiben können solange sich keine Unwetter anbahnen. Man hat sich offensichtlich zu wenig Gedanken über Yachten gemacht. Die Marina ist beinahe ausgestorben und das wird auch so bleiben wenn nicht etwas gegen die Versandung unternommen wird. Schade, dass die Segler hier nur unter erschwerten Bedingungen anlanden können.

Malakka (dt.), Melakka (malaiisch) oder Malacca (engl.) ist eine Küstenstadt im gleichnamigen Bundesstaat auf der malaiischen Halbinsel im Westteil Malaysias und ist seit 2008 Weltkulturerbe.

Die Stadt hat ungefähr 370.000 Einwohner. Der Hafen spielt nur noch für die Küstenschifffahrt eine Rolle, da er für Überseeschiffe nicht genügend Tiefgang aufweist. Naja auch für Segler ist für Tiefgang nicht viel Spielraum!

Sehenswert ist die Altstadt aus holländischer Kolonialzeit. Dort befindet sich auf dem so genannten Roten Platz die rotweiße Kirche die heute der Anglikanischen Kirche zugehört. In nächster Nähe zur Christ Church befindet sich das ehemalige Rathaus (Stadthuys) Melakas. In dem um 1650 erbauten Gebäude befindet sich heute das Historische Museum, das – neben der Darstellung historisch-malaiischer Lebensweise – eine beeindruckende und westlichen Sichtweisen entgegengesetzte Version der Kolonisierung erzählt.

Die Stadt selbst gefällt uns ausnehmend gut. Mit dem Taming Sari Tower (Lift) haben wir eine Fahrt über die Dächer von Melaka gemacht. Wir sind fast alle Straßen und Gassen und natürlich die berühmte Jonker Street abgegangen. Beim Streunen haben wir auch die österreichische Botschafterin für Malaysien getroffen, die für unseren Bundespräsidenten den Empfang in Melaka vorbereitet hat.

Wir treffen sogar die österreichische Botschaterin für Malaysia, guten Tag auch!

Wir haben einigen Restaurants, Kaffeehäuer und Shopping Center einen Besuch abgestattet, haben dabei einige Münzen hier gelassen und wir haben uns sehr gut amüsiert.

Es wird aber Zeit und wir müssen ans weiterfahren denken die Gezeitenunterschiede werden größer wie auch der Mond sich verändert.

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