Costa Rica

24.Juli bis 24. August 2008 – noch ein paar Meilen bis Costa Rica
Es sind nur noch knapp 90 Sm bis Costa Rica! Der Start war nicht ganz gelungen. Gleich nach dem Anker auf kommt eine kleine Regenfront auf uns zu und macht uns den Start unmöglich. 15 kn Wind auf die Nase und ein Regenschauer, dass man gleich gar nichts mehr sieht. Auch das Fischernetz das eben ausgelegt wurde hätten wir beinahe übersehen. Die Fischer haben uns darauf aufmerksam gemacht. Danke schön, so ist zum Glück nichts passiert. Der Regenschauer beschert uns wieder gut 40 Liter Wasser. Gut wir starten am nächsten Tag.

Anker auf kein Problem. Kein Wind und kaum Sonne. Nachmittags brist es auf sagenhafte 10 Knoten Wind auf und wir setzen die Segel. Nach 1,5 Stunden ist der Segelzauber vorbei. Der Motor rackert wieder vor sich hin. Aber wir tuckern nur sehr langsam vor uns hin. Deshalb haben wir natürlich wieder einmal eine Nachtansteuerung. Es ist 05:05 Uhr Morgens und stockfinster als der Anker in Golfito fällt. Die Ansteuerung war zwar nicht einfach aber sehr gut beschrieben und dank Radar kein Problem. Das größte Problem waren die nicht eingeschalteten oder defekten Leuchtfeuer und ein paar Kriegschiffe der Amerikaner ( Licht an Licht aus – Suchscheinwerfer – Licht an Licht aus). Was machen die hier? Sie machen die Küstenwache für Costa Rica! Hat Costa Rica keine eigene Coast Guard ???? Offensichtlich nicht, so lassen sie die Amerikaner hier Kriegsspielen. So jetzt noch 2-3 Stunden schlafen und dann weckt uns die Sonne.

Das Einklarieren ist hier nicht übertrieben schwierig nur der Gesundheitsminister will eine Gebühr von umgerechnet 40 US$ für die Begutachtung, dass das Schiff frei von Ungeziefer ist. An Bord kommt aber niemand. Das ist wieder einmal typisch Lateinamerika. Es geht um, wie die Amerikaner sagen würden „make a Dollar“. Auch wurde uns von dem Reiseführer erklärt wir hätten eine Fischlizenzgebühr zu bezahlen, wenn wir Fisch Equipment mit am Schiff haben. Das würde für unser Schiff nach unseren Berechnungen knapp 100 US$ ausmachen aber gefragt hat uns niemand und freiwillig suchen wir das Fischereibüro sicherlich nicht auf. Bei Tim und Kati kann man hier das Dinghy anlanden, ins Internet, die Duschen benutzen und Wasser holen. Das alles für 4 US$ pro Tag. Das wollen wir gerne nützen; aber nicht täglich.

Das Haus der Immigration wurde vom letzten großen Regen beinahe weg geschwemmt und wird bereits wieder restauriert.

Was haben wir hier noch vor.
Eigentlich hatten wir überlegt bis nach Mexiko hoch zu fahren. Aber es ist eine schlechte Jahreszeit. Die Regenzeit ist auch die Hurrikanzeit weiter im Norden. Wir lernen hier ein nettes Pärchen, Jose und Jeff (S.Y. Stravaig), kennen, die gerade dem Hurrikan Alma entkommen sind und das mit allen Schikanen wie Notruf per Funk und Hilfe durch die Coast Guard mit Diesellieferung. Sie sind in das gefährliche Viertel des Hurrikans hineingezogen worden und konnten sich nicht mehr lange halten da der Diesel aus ging. Das hat uns natürlich nachdenklich gestimmt. Wir wollen dann doch nicht weiter und bleiben einige Wochen hier bis wir wieder nach Panama fahren.

Mit dem Dinghy machen wir eine Dschungeltour.
Wir beobachten die Ibise und sind gespannt ob ein Krokodil unseren Weg kreuzt. Wir finden Häuser die in den Mangroven gebaut wurden. Golfito ist wirklich eine Überraschung! Die Leute leben hier sehr nett und friedlich. Die Straßen sind sauber und alles wirkt irgendwie sehr einladend. Eine Überraschung sind auch die uns unbekannten Obstsorten und die Größe der Früchte und Tomaten. Alles ist meistens fast doppelt so groß wie wir es kennen. Oh ja und ein Fischrestaurant „Marisco“ ist einfach ein Traum und herrliche Fischrezepte animieren zum Nachkochen. In den Parkanlagen wird fleißig gemalt und Ringelspiele werden für ein Fest vorbereitet.

Ein Ausflug nach Ciudad Neily
Jose und Jeff begleiten uns. Wir wollen in die nächste Stadt. Viel größer als Golfito ist sie nicht. Aber es ist eine Abwechslung. Die Hauptstadt San Jose ist uns zu weit entfernt. Da müssten wir eine ca. 7 stündige Fahrt in Kauf nehmen. Auch in Neily ist alles nett und die Leute grüßen freundlich. Wir klappern Obst und Gemüse Buden ab, sehen uns verschiedene Geschäfte an genießen ein einheimisches Mittagessen. Und zu guter Letzt versinken wir im Kaufrausch in einem Supermarkt. Hurra! hier gibt es endlich ungesalzene Butter. Danach fahren wir bepackt, fröhlich und ein bisserl müde zurück nach Golfito. In Golfito gibt es einen „Duty Free“ Markt. Eine Eintrittskarte muss man sich einen Tag vorher besorgen. Da müssen wir selbstverständlich auch hin. Wir ergattern neue Polster und zwei Kasten Bier. Das beste aber an diesem Einkaufsparadies ist „Pizza Hut“. Hans ist happy! Es gibt wieder einmal eine Pizza. Mit der „Stravaig“ Crew – Jose und Jeff, verbringen wir viele nette Abende bei heiteren Erzählungen von Jeff. Stellt euch vor, Jeff hat in dem 1984 gedrehtem Film „Die Meuterei auf der Bounty“ nicht nur als Akteur mitgespielt und ist tatsächlich mehrmals neben Anthony Hopkins – Kapitain William Bligh und Mel Gibson – Fletcher Christian zu sehen, sondern war auch als Segelmeister verantwortlicher Skipper der Bounty für Seemännische Fragen zuständig. Er verriet uns so einige Details die zum Schmunzeln anregten. z.B. dass Mel Gibson auf einem Schemel stehen musste um größer zu sein als Antony Hopkins. Wir schauen auch noch bei den Fischern rein. Eine große Kühlhalle mit allerlei frischem Fisch. Wir kaufen einen Sack voll Garnelen.  Bei Tim und Kati organisieren wir eine „Fish and Chips“ Party. Die Damen helfen beim Kochen und die Herren beim Bier trinken und abwaschen.
So vergehen die Wochen wie im Flug und es wird wieder Zeit nah Panama zurückzukehren.
Der Zahnarzt wartet noch um Gabys neue Kronen zu machen. Die behandelten Zähne haben sich entschlossen wieder zu schmerzen. Na super!

Freitag 22.August 2008 Wir sind zum Aufbruch bereit.
Alle Papiere in der Hand von Terra Mare und Stravaig haben wir uns verabschiedet doch der Teufel schläft nicht! Die Starterbatterie macht keinen Mucks mehr. Au weh! Also eine neue Batterie muss her. Alles klar! Um 70 US$ erleichtert und um eine neue Batterie reicher, funktioniert das Starten der Maschine wieder einwandfrei. Dann fahren wir also morgen. Oh nein!!!! Jose und Jeff meinen an einem Samstag darf man nicht aufbrechen. Das bringt kein Glück. Wir bleiben also noch einen Tag und plaudern noch beim Sundowner.

Sonntag 24.August 2008 Los geht’s !

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