River Pedregal

25.Juni 2008 endlich geht es wieder los
Wir sind wieder on tour! Unser erstes Ziel ist Otoque und liegt knapp 20 Sm westlich von Balboa. ein etwas felsiger Platz aber mit gutem Ankergrund. Hans holt uns zwei Lobster aus dem Meer. Ein schöner Platz zum ausruhen. N08°35,8 W079°36,0

27.Juni 2008 – 28. Juni 2008 Nachtfahrt
Unsere erste Nachtfahrt seit sehr langer Zeit. Wir erwarten am Kap Punta Mala Strömung mit uns. Von vielen Seglern haben wir gehört, dass sie bis zu 4kn mitlaufenden Strom hatten. Leider werden wir enttäuscht. Wir haben 1-1,5kn Gegenströmung. Laut Angabe in den Karten kommt das manchmal vor. Na gut, was soll es. Die Küste zieht sich über fast 70 Sm dahin. Wir haben das Gefühl, dass da so gar nichts weiter geht. Es gibt auch kaum Wind und die meiste Zeit läuft der Motor. Knapp vor Sonnenuntergang liegt das Schiff vor Anker, geschafft. Kühe am Strand begrüßen uns und dann beginnt der Regen zu prasseln.

30.Juni 2008
Eine große Schule Delphine begleitet uns. Gut gelaunt springen sie mit kräftigen Schlägen hoch aus dem Wasser. Leider sind sie zum Filmen und Fotografieren zu weit weg. Die Maschine meldet sich plötzlich mit lautem geschepper. Es hört sich an als ob der Impeller nicht mehr transportiert. Wir nehmen etwas Gas weg und das Geräusch ist fast weg. In der neuen Ankerbucht auf Isla Cebaco wird die Wasserzufuhr geprüft. Der Schlauch wird durchgeblasen und schon geht wieder alles normal. Super – diesmal nichts kaputt.

01.Juli 2008
Ein regenreicher Tag. Einen Marlin für 10 Minuten an der Angel. Er hat uns den Köder mit samt dem Stahlvorfach abgebissen. Danach deckt der Regen den Himmel mit einer dicken Decke zu. Wir schalten den Radar und unsere elektronischen Seekarten ein. Die Seekarten stimmen um eine 1/2 Sm nicht und am Radar sieht man all die Regenschauer als schwarze Flecken. Alles löst sich nach einiger Zeit wieder auf und nach 6 1/2 Stunden sind wir in Medior vor Anker.

02.Juli 2008
Es geht ca. 30 Sm weiter nach Isla Cavada. Wir fischen eine Goldmakrele 2,5 kg 90cm und sehen kurz vor der Insel einen Pottwal. Es gefällt uns hier. Ein Wasserfall, Palmen und Sandstrand und die Korallen laden zum Schnorcheln ein. Hier verweilen wir für ein paar Tage.

05.Juli 2008
Weiter noch 24 Sm zur Isla Parida. Wir nehmen die Südeinfahrt der südlichen Ankerbucht und werden mit mehr als 8 kn in die Lagune gespült. Drinnen ist aber alles ruhig und gemütlich.

06.Juli 2008
Heute soll es weiter gehen in den Fluss nach Pedregal. Bei Boca de Hacha (die Axt) wollen wir es versuchen. Wir hätten vorher ins Wörterbuch schauen sollen nicht nachher. Es war einfach nicht möglich und wir machten kehrt. Einige Tage später probieren wir es noch einmal.

Never ever River – 09.Juli 2008 – die ersten 17 Seemeilen
Wir starten noch einmal. Diesmal die Sicherere wenn auch 15 Sm längere Tour. Zum Glück wissen wir noch nicht was auf uns zu kommt. Eine etwas haarige Einfahrt. Wir Menschen sind nicht wirklich gut darauf ausgerichtet gut dreidimensional zu sehen. Die Einfahrt ist weder mit dem freien Auge noch mit dem Fernstecher auszumachen. Dazu kommt ja auch noch, dass wir nicht genau wissen zwischen welchen Felsen wir durch müssen. Wir müssen den Karten einfach glauben und nach einer halben Stunde tun sich dann auch wirklich die Felsen auf und man sieht in den Fluss. Der nächste Abschnitt wird spannend. Laut Karte gibt es hier einen Abschnitt der nur 0,5m tief ist. Wir gehen vor Anker und warten eine Stunde bis das Wasser gestiegen ist. Dann sollten wir 1,3m über Niedrigwasser haben. Bevor wir ablegen kommt noch ein Amerikaner und warnt uns, dass wir vorsichtig sein sollen, denn in Pedregal werden die Schiffe ausgeraubt. Ja und kauft alles ein was ihr braucht, in Costa Rica kostet alles mindestens das Doppelte. Ach ja und da vorne ist ein Stromkabel über den Fluss aber ihr seid ja eh nicht so hoch. Das Kabel ist auf 60 Fuss (ca. 20m) Danke für den Tipp wir werden vorsichtig sein und alle Ratschläge beherzigen.  Danke, danke, ja danke, wir achten auch darauf, ja danke ……danke …… danke …… danke …… danke …… und los geht es.
Als wir das Kabel passieren sind wir zu weit links. Ui je und schon küssen wir den Meeresboden und dass deshalb weil wir dem Sromkabel ausgewichen sind. Die Seichte mit einem halben Meter markierte Stelle passieren wir aber ohne Probleme.Noch ein paar Meilen weiter wollen wir dann ankern. Die Tide kippt und es wird schon dunkel. Wir ankern bei Punta Chalapa.

10.Juli 2008 – 10 Seemeilen im Labyrinth
Aufstehen um 05:30. Sonnenaufgang ist um 06:19. Da soll es los gehen. 1,5m nach Niedrigwasser. Der Adrenalinspiegel steigt. Was wird uns erwarten. Gleich nach 3-4 Seemeilen kommen wir anscheinend vom Kur ab. Oder? Nein das tun wir nicht aber die Karten stimmen nicht ganz. Das Flußbett hält sich nicht an die Karten. Die Versandung nimmt ihre eigenen Wege. Und schon wieder eine Grundberührung. Zum Glück nur Schlamm! Wir kommen ganz leicht wieder frei. Die Frage ist immer wieder nur in welche Richtung!? Den Grund kann man nicht sehen. Der Fluss ist trüb und man sieht keine 5cm weit. Die Landschaft ist herrlich und es ist immer wieder überraschend wo sich plötzlich Nebenarme öffnen. Nach weiteren 4 Sm wird es wieder verdammt flach. Nur noch 2,5m – 1,8m – 1,2m – sch….. Die Fahrrinne stimmt nicht! Zwei Fischer angeln einige hundert Meter von uns entfernt. Wir rufen sie und geben Signal. Wir möchten wissen in welche Richtung wir wieder tieferes Wasser bekommen. Sie reagieren nicht. Also keine Hilfe, auch gut. Das Dinghy muss ins Wasser. Hans will die Tiefen ausloten. Kaum ist das Beiboot im Wasser wird es wieder tiefer. Die Gezeiten schiebe uns voran. Mit 2,6m Wassertiefe rutschen wir vom Flach herunter auf 7m. Danach werfen wir den Anker bei Punta Sabino. Wir warten auf Niedrigwasser. Das Gebiet ist zu groß und zu ungewiss und wir müssen ja auf diesem Weg zurück. Die Flachen Stellen wollen wir gerne sehen. In den Karten steht, dass vieles bei Niedrigwasser trocken fällt. Wir essen einstweilen einen kleinen Happen und warten. Um 15:30 ein Blick durch den Ferngucker und da sehen wir auch wo wir drüber gerattert sind. Wir fahren mit dem Beiboot auf Erkundungstour. So sind wir für den nächsten Morgen und für die Rückfahrt gewappnet.

11.Juli 2008 – nach 10 Sm erreichen wir Padregal
Es ging gut. Es ging wirklich gut. Der letzte Bereich ist gut markiert und somit gab es keine Probleme. Der Ankerplatz in Pedregl weißt einen schlechten Grund aus und wir brauchen mehr als eine Stunde bis der Anker hält. Wegen der wechselnden Gezeiten haben wir Heck- und Buganker ausgebracht. Ich mache ein kleines Mittagessen und danach wollen wir an Land um Brot zu besorgen. Am Marinasteg werden wir gleich, von einem Bediensteten der AMP – Autorisation – Maritime de Panama, höflich aufgefordert mit ins Büro zu kommen. Wir haben aber jetzt gar keine Papiere mit – das macht nichts – wir sollen trotzdem kommen. Im Büro ist man sehr freundlich und ein junger Mann kommt dann wegen der Papiere gleich mit aufs Schiff. Den Papierkram können wir aber am Schiff nicht fertig machen und so schnappen wir die Papiere und gehen wieder an Land. Es fehlt uns das Navigation Permit (das ist so eine Art Fahrerlaubnis). Ja das wurde uns in Balbo nicht ausgehändigt. Na da müssen wir aber jetzt zum Hafenkapitän (der hier auch schon Supervisor heißt) um uns zu rechtfertigen. Es werden mehrere Telefonate geführt und unsere Angaben überprüft. Die Quintessenz, wir haben das Navigation Permit für die restlichen 3 Monate nach zu zahlen. Na danke schön und schon sind wir um 89 US$ ärmer. Es wird uns noch mal alles erklärt, damit wir das nächste mal nichts falsch machen. Danke schön, gibt es hier auch Brot zu kaufen!?

12.Juli 2008 – ein Ausflug nach David
Am Vormittag fahren wir nach David, die Hauptstadt von Chiriqui. Chiriqui ist so eine Art Bundesland von Panama. Wir benötigen Frisches Obst und Gemüse und ein paar Kleinigkeiten. Also gehen wir einkaufen. Zwei Stunden später sind wir wieder auf der September. Gerade noch rechtzeitig. Die Tide ist gekippt und unsere Anker rutschen – beide (Bügelanker und Plattenanker). Wieder fast eine Stunde bis wir „sicher“ liegen. Der Fluss hat es in sich…

13.Juli 2008 – Hochwassernacht
…so und jetzt ist es 3 Uhr morgens. Wir sind seit 2 Stunden auf. Es hatte abends viel geregnet und nun kommt nicht nur die Ebbe auf uns zu sondern auch das Regenwasser. Ungeheuer viel Treibgut kommt den Fluss herunter. Ein großer Baum ca. 8m lang und einen halben Meter im Durchmesser, legt sich am Heck quer und droht den Heckanker los zu reißen. Ungefähr 3 Knoten Strömung stehen an und drücken den Stamm ans Heck. Mit Dinghy, Leinen, Bootshacken und Taschenlampen bewaffnet bekommen wir ihn weg. Hans ist ständig beschäftigt das Treibgut zu entfernen. Noch bis 4 Uhr morgens, dann sollte die Tide wieder kippen und nichts mehr herunter kommen. Egal jetzt gibt es mal Kaffee und ich geh wieder zu Hans raus um zu helfen. Hans rackert bis 05:30. Er ist von Mücken zerstochen aber der Spuk hat endlich ein Ende. Nach dem Frühstück fahren wir ein neues Ankermanöver. Wir hoffen auf eine ruhigere kommende Nacht aber heute ist sonst nichts am Plan – heute ist Ruhetag.

14.Juli 2008 – Ausklarieren – ein Spießrutenlauf
Die Nacht war um einiges besser. Das Treibgut war weniger und auch der Regen hatte nachgelassen. Wir wollen morgen weiter und die Behördenwege heute erledigen. Vom Hafenmeister und Zoll bekommen wir problemlos unsere Papiere für die Fahrt nach Costa Rica. Bei der Immigration gibt es Probleme. Zuerst hieß es : “ kommen Sie bitte um 14:00 wieder, jetzt ist niemand da“ Ok, wir bummeln ein wenig durch David und gehen um sage und schreibe 5,5 US$ Mittagessen (nicht pro Person). Um 14:00 versuchen wir es noch einmal. Viele Diskussionen – niemand ist Zuständig einen Stempel in unsere Pässe zu bringen. (Man fühlt sich erinnert an Österreichs MA 2412 – Komödie) Wir wollen am nächsten Tag um 10:00 auslaufen da die Gezeiten da für uns günstig sind. Die Behörde ist nicht zu erweichen, also kein Stempel im Pass. Kommen Sie morgen um 07:30 früh wieder.

15.Juli 2008 – Ausklarieren die 2.
Pünktlich erscheinen wir vor dem Büro der Immigration. Wieder heftige Diskussionen aber heute ist der Immigration Officer hier. Er beschuldigt uns, dass wir vergessen hätten unser Visum zu verlängern. Das ist doch absoluter Schwachsinn. Wir dürfen als Österreicher 3 Monate ohne Verlängerung im Land sein. Wir haben nichts falsch gemacht und in Balboa hatte man uns das ja auch so gesagt. Nein er besteht darauf. Wir dürfen nur einen Monat in Panama sein danach müssten wir verlängern und außerdem fehlt uns das Visum. Hallo Leute wir sind aus AUSTRIA und nicht AUSTRALIA !!! Das ist ihm völlig egal wir haben das Visum nach zu kaufen und für 3 Monate nach zu zahlen. Was willst da dagegen machen. Also hatschen wir zur Bank um das Visum zu kaufen (20 US$) und wieder zurück ins Büro wo er uns weitere 90 US$ abknöpft. Um 09:45 verlassen wir zornig das Büro. Wir schaffen unseren Start zwar nicht mehr ganz pünktlich aber nur um eine viertel Stunde später. Das ist kein Malheur nur weg von diesem Ankerplatz und weg von Pedregal und David. Die Flussfahrt geht gut voran aber immer noch kommen lange Baumstämme nahe ans Schiff. Wir kennen nun ja die Problemstellen und schaffen sogar die halbe Strecke an diesem Tag.

16.Juli 2008 – stressfrei
Auch auf dem nächsten Abschnitt kommen wir sehr gut voran. Die Untiefen passieren wir ohne Probleme. Die letzte Nacht im Fluss verbringen wir an der Ausfahrt Boca Chica. Ein stressfreier Tag.

17.Juli 2008 – ausspannen
Jetzt haben wir uns ein paar Ruhetage verdient. Bei der Isla Parida und Isla Gamez verbringen wir einige beschauliche Tage mit schwimmen und einem Landgang.

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