01.Jänner 2008 Neujahr – feliz año nuevo!
Das Neue Jahr beginnen wir faul. Wir kugeln herum lesen und Faulenzen. Venancio der Molameister besucht uns mit vielen Molas die er uns anbietet. Die Molas sind wunderschön und handgefertigte Stoffkunstwerke. In den Motiven sind vorwiegend Situationen aus Mystik und dem täglichen Leben eingearbeitet. Jede Mola ist ein Unikat und jede Indianerin eine Künstlerin. Unser Künstler ist ein Mann. Normalerweise gibt die Mutter die Kunst an die Töchter weiter. Gibt es keine Töchter so wird einer der Jungen auserwählt und zum Molakünstler ausgebildet. Die Molas kosten zwischen 5 und 150 und noch mehr US$ wobei die 5 US$ Molas billige Touristenmolas sind. Solche verkauft Venancio aber nicht. Wir kaufen ihm zwei wunderschöne Molas um gesamt 60 US$ ab.
04.Jänner – 06.01. 2008 Holandes Cays – Banedup
Ankern vor dem Inselchen Banedup. Herrlich!!
Hier vertreiben wir uns die Zeit mit fischen, schwimmen, spazieren und Dinghy fahren. Marja und ich schmeißen uns ins Dinghy und machen einen Damenausflug nach BBQ Island. Ich nehme meine Malsachen mit und mal ein paar Striche auf Papier. Das müssen wir öfter machen. Hat richtig Spaß gemacht.
07. Jänner 2008 Porvenir
Es wird Zeit zum Einklarieren. Die Feiertage sind vorbei und die Behörden sollten wieder im Dienst sein. Ein scheußlicher Ankerplatz erwartet uns. Es ist rollig und teilweise 20m tief. Auch die Kosten für die Klarierung sind ordentlich hoch. 74 US$ Permit (Fahrtgenehmigung), 20 US$ für Customs, 8 US$ für den Ankerplatz und je 2 US$ pro Person und 4,50 US$ für die Genehmigung nach Colon zu fahren. Gesamt also 110,50 US$. Zu diesen Gebühren muss man dann noch die Ankergebühren zählen die man bei den einzelnen Inseln noch zu zahlen hat und diese bewegen sich zwischen 5 und 8 US$. Wir bleiben noch in den West Lemon Cays und in den East Lemon Cays bis wir am 13. Jänner Richtung Colon aufbrechen.
13.Jänner 2008 – Isla Grande
Unglaublich, kaum ist die Angel im Wasser ist schon ein Fisch dran. 12x haben wir Fische an den Angeln. 4 Fische kriegen wir heraus davon 2 Makrelen und 2 Thunfische. Ein Thunfisch ist uns zu klein. Zurück zum Weiterwachsen ins Wasser. Die anderen sind anscheinend zu groß; einer bricht den Hacken ab und die anderen machen sich sonst irgendwie davon. Isla Grande erreichen wir nach knapp 8 Stunden und 45 Seemeilen. Das ist ein guter Schnitt!
Oh du meine Güte ist das hier touristisch! Wassermopeds ziehen zwischen den Booten und Taxiboote konkurrieren im Geschwindigkeitsrausch dazu. Das gefällt uns nicht so gut. Morgen geht’s weiter nach Porto Bello.
14. – 15. Jänner 2008 – Porto Bello
12 Seemeilen weiter liegt Porto Bello. Naja über schön lässt sich streiten. Historisch wertvoll? Ja!! Absolut, aber die Einheimischen lassen die Historischen Gebäude einfach zerfallen und der Urwald holt sich zurück was er bekommen kann. Noch vor 150 Jahren war dies der Mittelpunkt der Handelsschifffahrt insbesondere des Gold- und Silbertransportes zwischen Spanien und Peru. Christoph Columbus erreichte Porto Bello am 2. November 1502 was hier ausschlaggebend für den Handel über See war. Hier hatten auch bekannte Freibeuter wie Francis Drake und Henry Morgan ihr Hauptquartier. Mit Eröffnung des Panamakanals verlagerte sich die Handelsschifffahrt von Porto Bello nach Cristobal / Colon. Damit war der Niedergang in Porto Bello vorbestimmt. Von den historischen Hafenanlagen hat man aber einen tollen Überblick über den großen Hafen. Auch ein neues Bier gibt es hier wieder „Atlas“, na denn Prost!
ab 16.Jänner 2008 – Cristobal Colon
Die Fahrt nach Colon ist aufregend. Viele große Pötte und es werden mehr je näher wir kommen. Die Ankerbucht ist riesig und die Ankertiefe beträgt ca. 12m. Wir werfen alles an Kette raus was wir haben und hieven unser Dinghy ins Wasser.
Überfall in Cristobal Colon
Im Panama Kanal Yacht Club ist das Büro bereits geschlossen. Na gut dann halt morgen oder wie es in Spanisch heißt „mañana“ (gesprochen – manjana). Aber Brot und Eier, für das morgige Frühstück, brauchen wir noch und deshalb machen wir uns auf den Weg zum nächsten Laden. Das war keine gute Idee. Auf dem Rückweg werden wir von zwei jungen Männern mit „Gehstöcken“ verfolgt. Es kommt zu einem Handgemenge. Sie haben es auf meinen Rucksack abgesehen. Ich zerkratze dem Einen während Hans dem Anderen den Stock versucht zu entreißen. Hans brüllt die beiden an sie sind perplex und bei der nächsten Verkehrslücke laufen wir über die Straße zum Club zurück. Huch, das ist ja noch mal gut gegangen. Ich hab nur einen Schlag auf das rechte Ohr bekommen aber wir sind nicht verletzt und haben noch alle unsere Sachen. Nur ein Ei ging bei den Handgreiflichkeiten kaputt.
Der Nächste Schritt ist die Organisation für den Kanaltransit!