Freitag 09. – Sonntag 11. Juli 2010 – Die Torresstraße – berühmt und berüchtigt
Wir verlassen den Royal Papua Yacht Club in Port Moresby um die Torresstraße zu passieren. Als Eingang wählen wir den Bligh Entrance am Bramble Cay.
(Wegpunktlisten gibt es auf Anfrage, wer möchte, bitte eine Nachricht hinterlassen)
Die Überfahrt am Coral Sea Basin dem Golf von Papua ist ruppig und mir, Gaby, ist zum kotzen schlecht. Seekrank!? War ich bisher noch nie! Vielleicht was schlechtes gegessen!? Der Wind Wind heult aus Südost und die See überschlägt sich. Es ist Nacht und ein Frachtschiff hatte uns vor einigen Stunden passiert. Da wir nicht sicher waren ob er uns sieht, funkten wir ihn an. Keine Reaktion! Wir setzten einen DSC Call (Digital selectiv call – wie SMS für Funk) aber bekommen auch keine Antwort. Wir leuchten in das Segeltuch und nun endlich nach dem x-ten male reagiert der Frachter und ändert seinen Kurs.
Bramble Cay erreichen wir um Mitternacht in der 2. Nacht. Wir müssen den Kurs nach 228° (SW) ändern und nun hart am Wind weitersegeln. Das bedeutet Turnstunde. Segel umbauen, Sturmfock setzten, Großsegel im 2.Reff und das Genua im Taschentuchformat. 25 bis 30 Knoten (46-56 Kmh) Wind stehen an und jede zweite Welle schlägt übers Schiff. Wir schlafen diese Nacht kaum nur knapp 2 Stunden aber sie sind jedem von uns gegönnt. Es beginnt zu dämmern und die so gefährlich aussehenden Schiffslichter werden zu harmlosen Fischerboten.
Die australische Coastguard überfliegt uns und wir müssen Rede und Antwort stehen. Sie wollen genau wissen woher wir kommen (last Port of call), wohin wir fahren (next Port of call), wie viele Leute am Schiff sind und welcher Nationalität und ob wir Tiere an Bord haben.
Um die Mittagszeit gehen wir hinter der kleinen Insel Rennel auf 5 m Sand und Korallen vor Anker. Wir sind müde nur noch ausschlafen. Die Nacht war recht ruhig aber die See ist auch hier hinter der Insel sehr bewegt.
Montag 12. Juli 2010
Weiter geht es. Diese Etappe verspricht ungemütlich zu werden. Noch höher am Wind Kurs 209°. Noch immer heult der Wind mit zeitweise über 30 Knoten. Eine Böe erwischt uns mit 42 Knoten. Die Welle bricht und wir verlieren einen Teil unserer Steuerbord Scheuerleiste. Die australische Coastguard überfliegt uns auch heute und fragt uns aus. Wir haben uns für Sue Island als nächsten Ankerplatz entschieden. Der Abend ist ruhig aber bei Hochwasser in der Nacht ist das Riff überschwemmt und wir hängen quer zur Welle. Jede davon bekommen wir doppelt ab. Diesmal ist es kein Vorteil einen Katamaran zu haben. Nach ca. 3-4 Stunden ist das Geschaukel vorüber und der Rest der Nacht ist wieder zum schlafen da.
Dienstag 13. Juli 2010
Letzte Etappe nach Horn Island bzw. Thursday Island steht bevor. Der anzulegende Kurs von 240° ist diesmal gemütlicher. Der Wind aber hat noch immer nicht nachgelassen. Am späten Nachmittag liegen ruhig wir zwischen den Riffen vor Horn Island vor Anker.
Wir lassen die Behörden wissen, dass wir da sind und eigentlich nicht einklarieren wollen. Die Behörden kommen mit ihrem Boot zu uns und erklären uns wie wir uns zu verhalten haben. Nicht von Bord zu gehen und mit anderen Schiffen keinen Kontakt haben, sind die Auflagen. Kein Problem für uns. Man erlaubt uns für 3-4 Tage zu bleiben.
Wir haben von PNG bis Kupang ausklariert. Wir haben einiges zu Arbeiten am Schiff. (Tower of Power – (Windgenerator) hat einige Nieten verloren und auch am Bimini (Windschutz im Cockpit) sind welche locker). Die Salznasse Kleidung muss gewaschen werden und für die nächsten Tage auf See wird vorgekocht. Auch die Wettervorhersage scheint uns nicht wohl gesonnen. Starkwindwarnung!
Am Freitag den 16. Juli 2010 haben wir uns bei den Behörden abgemeldet um am Samstag auszulaufen.
Samstag 17.Juli 2010
Radio Cairns /Australia gibt wieder Starkwindwarnung, mit bis zu 30 Knoten Wind + 40% mehr in Böen und See bis 5 Meter, aus. Wir bleiben doch hier im sicheren Hafen. Wir hatten uns von Anfang an unserer Reise vorgenommen bei schlechtem Wetter nicht auszulaufen.
Wir bleiben uns treu!
Unser Termin in Indonesien wird damit aber fraglich. Können wir ihn noch erreichen?
Die Behörden informieren wir, dass wir doch hier bleiben und so es sein soll eben doch einklarieren. Man macht uns den Vorschlag über das Wochenende noch abzuwarten, denn das Einklarieren am Wochenende würde uns über 600 Australische Dollars kosten und wir müssten auch einen Bootcharter von 80 Australische Dollars bezahlen, da am Wochenende auch kein Behördenboot zur Verfügung steht. Danke schön auch. Vielleicht gibt es ja doch noch eine Wetterbesserung. Bessere Behörden allerdings haben wir noch nirgends wo anders erlebt.
Montag 19.Juli 2010
Der Starkwind lässt nach und wir können nach Indonesien aufbrechen. Den Termin in Kupang sollten wir doch noch wahrnehmen können.