26.05.2006 Trinidad
Anfangs war das Meer noch etwas unruhig und wir mussten hoch am Wind segeln. Mit Vollzeug ging es zügig dahin. Nacht’s mussten wir aber reffen um nicht zu früh in Chaguaramas / Trinidad anzukommen.
Das kostet nämlich 65 US$ Overtime = Überstunden! Das Geld legen wir aber lieber anders an – und jeder der jetzt annimmt, dass wir es in Bier anlegen, der hat vollkommen recht. Das Einklarieren war so einfach wie in Tobago und nach dem abendlichen Sundowner fielen wir in die Kojen und schliefen uns herrlich aus.
Zuerst kommt wie immer nach dem Einklarieren das Organisieren und danach das Reparieren. Also bestellen wir unseren „Neuen elektrischen Autopiloten“ der auch nach gut 10 Tagen hier einlangt.
Das Problem mit unserem Wassermacher ist allerdings etwas schwieriger. Die Garantiegeber sitzen in der Schweiz und die Zeitverschiebung tut das ihre dazu. 3 Wochen für 3 Mails. Das ist eine Bombenleistung! Die Stimmung ist am Boden. Seit 26.05.2006 warten wir und noch immer geben wir die Hoffnung noch nicht auf. Die Kosten für die Ersatzteile übernimmt Katadyn Schweiz und die Transport- und Montagekosten haben wir zu tragen. Aber wann kommt das verdammte Ding endlich.
Das Wetter ist relativ unbeständig. Fast täglich gibt es einen bis mehrere Regengüsse. Der Wind bleibt manchmal aus und die Wolken behindern unsere Solarpaneele. Unsere Energieausbeute ist daher relativ schlecht und so muss der Generator herhalten.
Es gibt auch wirklich schöne Erlebnisse hier auf Trinidad. Wir gehen auf Lederschildkröten Ausschau und sehen frisch geschlüpfte Turtle’s auf dem ersten Trip ins Meer und an die 15 ausgewachsene Eierlegende (1,5m lange und 1m breiter Panzer) Lederschildkröten bei Vollmond erleuchteter Nacht. Die Babies durften wir nicht mit Blitz fotografieren, damit wir sie nicht irritieren und sie dann den Weg ins Wasser nicht finden (wir haben sie aber auf Video gebannt – mit Infrarot). Auch bei den Großen mussten wir warten bis sie die Eier ablegen. Da sind sie wie in Trance und die Blitze der Fotoapparate stören dann nicht.
Auch vom Fußball wird hier die Stimmung beherrscht. Die Soca Worriors spielen das erste mal in der Weltmeisterschaft mit. Mit Hochstimmung wird das Match im TV beobachtet.
Wir freuen uns schon auf unseren Besuch der am 29.06. in Polarmar eintrifft. Unser Freund Manfred (er kam für ein Kaffeeplausch extra nach Mallorca letztes Jahr) besucht uns jetzt für 9 Wochen mit Freundin Karin!
23.06.2006 – Aufbruch nach Venezuela?!
Der Wassermacher ist noch immer nicht in unseren Händen. Wir reisen heute 23.06.2006 ab ob mit oder ohne Wassermacher können wir noch nicht sagen!
Wir haben ausklariert, die restlichen TT$ ausgegeben, das Schiff startklar und wir denken, dass wir nun starten können. Maschine an und Anker auf. Eine kleine Ehrenrunde am Ankerplatz wink hin und wink her und raus aus der Kloake; so denken wir. Als wir sie Bohrinsel (nach ca. 10 Min. Fahrt) passieren stirbt der Motor ab! ??? Neustart – springt an – geht aus ?? Segel raus und retour zum Ankerplatz! Dafür brauchen wir 45 Min. weil wir aufkreuzen müssen um gegen den Wind zu fahren. Dirk von der Carpe Diem kommt uns zur Hilfe und schleppt uns die letzten 100 Meter bis zum Ankerplatz. Auf zur Fehlersuche – Der Motor bekommt anscheinend keinen Diesel! Dude kommt um unseren Kummer mit ein paar Bieren zu trösten und wir verschieben die Inspektion auf morgen früh.
24.06.2006 Heute oder ?
Hans bekommt den Motor wieder zum laufen – und wir lassen ihn 2 Stunden rattern. Gut Start um 16:00 im Plan und wird auch umgesetzt. Nach knapp einer Stunde Fahrt – das Drachenmaul spuckt uns gerade aus, als der Motor wieder ausfällt. Segel setzen, aber ein zurück gibt es diesmal nicht. Im Drachenmaul haben wir 3 kn Strömung gegen uns. Wir hoffen uns von der Küste frei segeln zu können und es gelingt.
Nachts lässt der Wind etwas nach und wir haben einen wirklich gemütlichen Schlag nach Testigo. Sogar den Spinnaker können wir erstmals seit Europa für einige Stunden (zum Lüften in den Wind hängen) prächtig vor dem Wind segeln. In Testigo erwarten uns fleißige Helfer (Ulli/CarpeDiem – Dieter/Nautica – Axel/Tuulivei) die wir mobilisiert hatten um uns eventuell kurzfristig zu unterstützen und mussten beinahe Ulli retten als ihm der Sprit am Dinghy ausging – er hatte aber Reserve mit dabei.
Rettet die Retter!