Venezuela

Wir sind auf den Testigos gelandet und verbringen mit unseren Segelfreunden einen musikalisch – lustigen – Abend.

25.06.2006 auf nach Margarita
Früh Morgens brechen wir nach Margarita auf. Der Wind ist uns gnädig und beschert uns einen super Segeltag. Der Anker fällt in der Bucht von Porlamar. Recht rollig hier, müssen wir feststellen. Das Einklarieren ist nicht ganz so einfach! Wir geben die Papiere bei Juan „Marina-Juan“ ab und müssen drei Tage auf die Rückgabe warten. Hans muss mit einem Taxi (die sehen wild aus) zu Hafenkapitän um das Permit zu unterschreiben (das ist neu). Wir sehen uns in der Zwischenzeit ein wenig um stocken unsere Vorräte wieder auf und warten auf Manfred der uns hier besuchen kommt.

30.06.2006
Manfred ist heil in Margarita gelandet und wir empfangen ihn am Flughafen. In der Seglergemeinschaft wird er mit offenen Armen aufgenommen und erfreut sich gleich an den täglichen Sundownern! Stress pur !! 🙂 ! Wir wandern von einem Schiff zum anderen, denn alle möchten besichtigt werden. Wann hat man als Landratte schon die Gelegenheit so viele verschiedene Schiffstypen zu sehen. „Manfred bekommen wir wahrscheinlich nicht mehr vom Schiff“ so begeistert wie er ist.

09.07.2006 zur Insel Cobagua
Wir packen unsere sieben Sachen und stechen in See. Unser Ziel ist eine im südwestlich gelegene kleine Insel bei Margarita. Ein super Segelschlag bei dem wir wieder mit dem Spinnaker segeln können. Der Anker fällt auf 2,5m Sandgrund mit Blick auf ein liebliches Fischerdorf, das Wrack einer gesunkenen Fähre und am Himmel, über einem Leuchtturm, gleitende Fregattvögel.

10.07.2006
Der Wind bläst kräftig und Quallen mit einem Durchmesser von ca. 40cm umkreisen unser Schiff. Mit schwimmen haben wir heute also nicht viel am Hut.

11.07.2006
Die Quallen sind wieder verschwunden. Eine tropical Wave zieht über uns hinweg und beschert uns wieder einmal volle Wassertanks. Wäschewaschen ist angesagt. Mit dem Dinghy besuchen wir das Wrack. Ein wenig schnorcheln und tauchen. Das Wrack ist beeindruckend. Es ist eine Fähre die in den 70er Jahren durch eine Explosion eines Pkws Feuer gefangen hat und eine Woche lang gebrannt hatte. Als Fracht waren viele neue Fahrzeuge auf der Fähre untergebracht. Auch versuchen wir einen Landausflug doch bei diesem „venezuelanischen Fakir-Jogging“ bieten sich die Kakteenstacheln freizügig an die Schuhsohlen zu durchbohren. Mit einem Spielabend beenden wir diesen außerordentlich stressigen Tag.

12.07.2006
Nach unserem kargen Frühstück (das Brot ist durch die Luftfeuchtigkeit nur noch grün) besuchen uns einheimische Fischer um uns ihren fangfrischen Fisch anzubieten. Wir tauschen 4 Fische gegen 2 Pkg. Zigaretten. Ist doch gut wenn man die passende Tauschware an Bord hat. Nachdem die Fische gut eingebeizt in den Kühlschrank wandern werden die Tauchflaschen mit Pressluft gefüllt. Auf zum nächsten Abenteuer. Das Wrack will noch einmal besucht werden. Leider ist die Sicht heute schlechter als gestern. Hans möchte trotzdem auch noch selbst ein Fischerl aufspießen. Also Harpune her und runter zu den Fischen und tatsächlich nach wenigen Minuten taucht er mit einem Riffbarsch am Spieß wieder auf. Danach nimmt Manfred seine erste Tauchstunde und ist begeistert. Das Deco – Bier ist aber auch die genialste Erfindung seit dem Tauchen.

13.07.2006 Coche
Früh am Morgen brechen wir in Richtung Coche auf. Um diese Zeit ist der Wind noch nicht so stark, denn Wind und Strömung sind auf dieser Passage gegen uns. Nach knapp 4 Stunden haben wir ca. 12 SM hinter uns und der Anker fällt vor Coche auf 3m Wassertiefe. Recht grün und voll mit Schwebstoffen (vom Orinoko!? ca. 200km weit weg) ist das Wasser. Für heute ist damit auch schon fast genug getan. Nur noch das Dinghi ins Wasser und zum Sundowner.

14.07.2006 – 17.07.2006 Coche
Wir wollen die Insel besichtigen und gehen an Land. Ein sehr interessantes Inselchen. Die Menschen sind sehr freundlich und die Kinder sehr fröhlich. Direkt vor uns am Strand gibt es ein Hotel und einige Kneipen. Anscheinend will man hier mit Tourismus die Finanzen etwas aufbessern. Nur mit dem Fischen allein scheint es sich nicht zu gehen. Auch ein tolles Restaurant haben wir gefunden und eine saftige Portion Garnelen mit Reis und Gemüse gegessen. Bezahlt haben wir für 3 Pers. 73.700,00 Bolivar = ca. 25 €. Das lässt sich aushalten. Leider ist die Wasserqualität nicht wie erhofft und so fahren wir wieder zurück nach Porlamar.

17.07.2006 – 28.07.2006 Porlamar
Wir haben noch ein wenig zu tun bevor Karin kommt. Die Badeleiter wird ein wenig versetzt und neu befestigt. Wir spielen ein bisschen mit dem Sextanten und führen Manfred in die höheren Weiten der Navigation ein. Am Ankerplatz findet ein Dinghydrift statt.

„Dinghydrift“ = Es werden mehrere Dinghies zusammengebunden mit einigen Flaschen Rum befüllt. Dann setzte man einige trinkfreudige und trinkfeste Segler in die Boote und lasse sie durch den Ankerplatz treiben. Nach erfolgreichem Besäufnis dürfen die beinahe betrunkenen die Stimme erheben um lauthals den Ankerplatz grölend zu betören. Wer dann nicht mehr fähig ist sein eigenes Schiff zu finden der darf Richtung Panama treiben bis er wieder das Bewusstsein erlangt. Wir haben vom Cockpit aus den Drift beobachtet.

Endlich kommt auch Karin und Manfred wird von Minute zu Minute fröhlicher.
Manfred musste unbedingt einen Fototermin auf der SY CarpeDiem – Ulli & Gerdi – wahrnehmen und den Mast besteigen. Mit gehörigem Erfolg! Es ist zwar nichts auf Zelluloid aber digital erfasst und Manfred ist unheilbar ins Mastklettern verliebt.

Inselrundfahrt mit September 29.07.2006 – 03.07.2006

29.07.2006 – 30.07.2006 Juangriego / Nordküste Margarita
Der elektrische Autopilot streikt! Neu in Chaguaramas / Trinidad gekauft, kaum 8 Stunden in Betrieb und schon ist es mit ihm vorbei! Wir sind sprachlos! Eigentlich wollten wir nach Blanquilla – eine kleine Insel – nördlich von Margarita. Ohne Autopilot ist das jedoch nicht möglich da schwache Winde angesagt sind. Wir entschließen uns zu einer Inselumrundung, damit Karin wenigstens einiges anderes als Porlamar zu sehen bekommt. Unser erster Stopp ist in Juan Griego (Hans der Grieche). Die Ortschaft haben Manfred und Karin besucht – auch haben sie einen Ausflug in die Mangroven gemacht und sind begeistert. Wir haben in der Zwischenzeit alle möglichen Sachen zum trocknen in die Sonne gehängt und den wachsenden Schimmel vertrieben. Die Bucht selbst ist uns eigentlich beinahe keinen Kommentar wert. Abwasser und Algen machen das Wasser unsagbar ekelhaft – der Gestank tut das seine noch dazu!

31.07.2006 – 01.08.2006 Robledal /Westküste Margarita
Wir gönnen uns eine Auszeit zum Schwimmen und die Seele baumeln zu lassen. Robledal ist ein kleines verträumtes Fischerdörfchen. Bei einem kleinen Strandausflug erstehen wir frische Brötchen.

02.08.2006
Wir planen einen Schlag nach Cubagua. Start um 06:25. Der Wind steht günstig – glauben wir zumindest. Segel raus und mit 6 Knoten Richtung Kap. Ab hier wird es mühsam. Wir kommen nur noch sehr langsam voran. Als wir den Tiefstpunkt von 0,0 Knoten erreichen drehen wir um. Zurück an die Westküste. Ein herrlicher Strand erwartet uns in Punta Arenas. Kaum dort angekommen, ein wenig gegessen und geschwommen, dreht der Wind und kommt nun aus West. Anker auf und los – aber gleich bis Porlamar! Jetzt kommen wir besser vorwärts. Abends jedoch frischt der Wind wieder auf und kommt aus Südost, also genau aus der Richtung in die wir wollen. Porlamar wird gestrichen und wir werfen den Anker in Cubagua und gönnen uns eine gute Nacht. Das Sundownerbier fällt aus – da nicht mehr vorhanden. Da haben wir an der falschen Stelle gespart. Uije!

03.08.2006 auf nach Porlamar
Nach dem Frühstück geht’s wieder los. Wir wollen die Inselumrundung unter Motor endlich abschließen. Ein bisserl mühsam kommen wir mit knapp 2 Knoten Fahrt voran – Wind und Strömung sind gegen uns.

05.08.2006 Inselrundfahrt mit dem Auto
Wir machen eine Inselrundfahrt mit dem Auto! Walter, ein Österreicher der hier mit seinem Segelboot liegt zeigt uns die schönen Seiten dieser Insel. Das „Mariazell von Venezuela“ ist das kleine Dörfchen „Virgen del Valle“. Hier ist die Jungfrau vom Tale die die Insel beschützt, zu sehen. Die Babies werden hier gesegnet. Weiter geht’s durch den Wald und auf die Anhöhe zum Restaurant Serrania. Hier haben wir eine wunderschöne Aussicht nach Porlamar und bekommen eine Tasse Gratiskaffee. Eine Zwischenstation zum Grammelessen und danach besuchen wir La Asuncion – die Hauptstadt. Nun ist uns aber heiß und wir wollen schwimmen. Am Strand von „Playa la Restinga“ wühlen wir im salzigen Nass und graben uns Muscheln für’s Abendessen aus dem Sand. Karin hat sich am Strand den Fuß verletzt. Zurück geht’s über Juangriego wieder nach Porlamar. Wir genießen unser Muschelmenü und fallen todmüde in unsere Kojen.
bis ……noch ? in Porlamar
Karin und Manfred machten einen Ausflug zum Orinokodelta und waren über die 2 Tage am Festland echt begeistert.

Betrug – Bankomatbehebung mit Kartendublette!
Bei einer Bankomatbehebung wurde eine Kartendublette angefertigt. (wann? wo? wie? und von wem? – wir wissen es nicht) Man hat mit dem Duplikat ca. 3.300,00 Euro von unserem Konto behoben! Als wir am 07.08. auf unserem Bankkonto das Malheur entdeckten war die Karte bereits von der Bank gesperrt worden. Was nun? Wir machten eine Aufstellung der von uns nicht getätigten Umsätze natürlich eine Abtretungserklärung und eine Polizeiliche Anzeige! Die Polizeiliche Anzeige war nicht so einfach zu bekommen, erst brauchten wir einen Dolmetscher. Nach gut drei Wochen hatten wir auch dieses Problemchen erledigt. Nun liegen die Unterlagen auf der Bank und wir warten auf die dringende Bearbeitung da unser Konto nun leergepflügt ist. Wir allein sind davon leider nicht betroffen. Ein weiterer Österreicher vermisst ca. 7.000,00 Euro.

Auch andere Segler sind Opfer der Behebungen geworden und alle Behebungen fanden ganz zufällig bei der selben Bank statt „Banco Mercantil“!

Jetzt die Guten Nachrichten!
Die Bank hat uns die Betrugsumsätze mittlerweile mit Vorbehalt gutgeschrieben und die Ebbe am Konto ist ausgeglichen. Wie wir den Nachrichten entnehmen konnten gibt es diese Betrügerein in Österreich und Deutschland ebenfalls. Wahrscheinlich werden die vor Europa nicht halt machen. Da ist ja großes Geld zu verdienen!

Manfred in den Los Roques
In der Zwischenzeit war Hans auch in Caracas auf der Botschaft um eine dringende Sache für Österreich zu erledigen.
Manfred hat sich die Los Roques angesehen und wollte am liebsten dort bleiben. Herrlich türkises Wasser und ein Fischaquarium zum träumen. So konnte er sich seinen Karibiktraum doch noch erfüllen. Wenn Karin noch mit gewesen wäre, wer weiß ob die Beiden noch ans Heimfliegen gedacht hätten.

Am 25.08.2006 haben wir den gemeinsamen Geburtstag von Manfred und Hans um einen Monat vorgefeiert und Manfred fängt, putzt, kocht und isst seinen 1. selbst gefangenen Fisch.
Manfred ist in Gedanken bereits auf der Heimreise, denn am 04.September ist der Urlaub für ihn vorbei. Er sieht den kommenden Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Zu Hause wartet Karin schon auf den braun gebrannten Urlauber andererseits hat Manfred Gefallen an dem Seglerleben gefunden!
Wir geben noch einen Abschiedsabend für Manfred und er wird vom verbliebenen Seglerkreis (viele sind unterwegs zu anderen Ufern) herzlich verabschiedet. Es war ein schöner Urlaub für uns alle.
Der Alltag in Porlamar besteht aus organisierten Einkaufstouren mit kostenlosem Transport zu verschiedenen Einkaufszentren. Der Rundumservice umfasst die Lieferung des Einkaufs bis zum Dinghysteg.
Am Dieselboot kann man um umgerechnet 0,15 € pro Liter Diesel und Benzin oder auch Wasser – kostet wirklich das gleiche wie Sprit – manchmal gibt’s auch Bier den Liter um 0,71€.
Manchmal kann man sich aber auch herrlich über benachbarte Ankerlieger ärgern, weil sie ihre Anker nicht eingefahren haben oder weil sie viel zu knapp an einem dran sind. Meist ist das Problemchen aber mit einigen netten Worten und Gesten schnell erledigt. Danach hat wieder jeder seinen kleinen Schrebergarten für sich allein.
Ist das erledigt, haben wir wieder Zeit um die kleinen Elektronischen Biester zu reparieren (die wegen der Luftfeuchtigkeit streiken) oder sonstige Gebrechen instandsetzten. Ist der größte Stress vorbei, der Einkauf verstaut, die von Juan geholte, frisch gewaschene Wäsche verstaut, muss noch die Entscheidung getroffen werden in welcher Happy Hour Bar der Sundowner genossen wird und aus welcher Perspektive wir den Sonnenuntergang beobachten möchten.
Die folgenden Wochen werden sogar für uns recht spannend, da die Hurrikansaison im September ihren Höhepunkt haben soll. 2-3 tropische Depressionen bilden sich wöchentlich im Atlantik und ziehen westwärts. Die Chance, dass daraus ein Hurrikan wird ist groß. Die Hoffnung, dass sie alle vor dem Inselbogen nach Norden abdrehen ist ebenfalls sehr groß. Nach den Aktuellen Informationen jedoch wird die Hurrikansaison heuer früher zu Ende sein, da sich im Pazifik die Wassertemperaturen etwas erhöht hat und somit die „Hurrikanmaschine“ über der Sahara zum Stillstand bringen wird.

Aber jetzt ist es wirklich so weit: ein „50er“ ist hier zu feiern
Hans erhält viele liebe Grüße aus der Heimat und viele Segler tummeln sich um unsere September herum um Geburtstagsgeschenke zu überreichen und zu Gratulieren. Das Telefon klingelte den halben Tag und Hans war mit Eifer dabei seine Lippen zu bewegen. Abends gab es dann in der Sunsetbar eine kleine Überraschungsparty, sofern hier Überraschungen überhaupt existieren. Kannst ja nix geheim halten wenn der Funk ständig mit im Spiel ist. Die größte Überraschung jedoch waren Shirly und Bob aus Tobago „Bagos Beach Bar“. Aber es war ein gelungenes Fest und die Gedanken waren auch bei unserem Freund Manfred der ja auch am 25. September seinen 49. Geburtstag zu feiern hat. Also 99 sind die beiden nun miteinander aber der 100. ist unerreichbar.
Liebe Freunde hier noch mal lieben Dank für alle Gratulationen, die Geschenke, Glückwünsche und die herzliche Geburtstagsfeier.
Wir sind bei einer weiteren Geburtstagsfeier, diesmal feiert Elba, eingeladen. Ein unvergessliches Fest. Keith, von der Nomad, spielt und singt das eine und das andere Liedchen an.
Was ist passierte in den letzten Tagen?
Überfall auf Marina Juan
Juan wurde noch bevor wir den Ankerplatz verlassen hatten überfallen. Ein Einheimischer kam mit einer Schusswaffe und erleichterte Juan um sein Bargeld. Zum Glück ist sonst nichts passiert. Es gab keine Verletzten und keine beraubten Segler.

Ein Neuer Anstrich für die September
Wir haben unser „Seperl“ aus dem Wasser geholt. Sie hat sich einen neuen Unterwasseranstrich verdient. Auch wollen wir ein neues Antifouling testen und dafür brauchen wir eine Saison. Mal sehen was das Sea Hawk 44 so hält.(Stand 2012 – das war unser bestes Antifouling bisher) Wir hatten in den letzten Wochen einiges an Muschelbewuchs dazu bekommen und wollten unsere September davon befreien. Schluss endlich wollen wir ja demnächst gegen Osten fahren und da ist ein gereinigtes Unterwasserschiff unabdingbar. Ansonsten haben wir gegen Strömung und Wind eine sehr schwierige Aufgabe vor uns.
Wir waren in der Marina Navimca in der Nähe von Cumana. Aus dem Marinagelände sind wir nicht herausgekommen. Zum ersten hatten wir keine Zeit und zum zweiten war es uns ein wenig zu gefährlich. Täglich hörten wir mehrere Schüsse vor der Marina und wie uns ein österr. Pärchen erzählte gibt es alle 14 Tage einen durch Schusswaffe verletzten oder ermordeten Menschen. Das ist nix für uns. Unsere Reise sollte hier kein Ende finden. Auch nachts laufen die Securities bewaffnet am Gelände herum. Einmal so gegen 03:00 morgens fand im Gelände eine Jagt auf einen Eindringling statt. Es wurde aber nicht geschossen und der Unbefugte dürfte es geschafft haben unbescholten die Werft zu verlassen. Viele Ratten und Kakerlaken haben uns auch den Abschied sehr leicht gemacht. Wie es den Anschein hat haben wir aber keine neuen Bewohner an Bord. Mit Mückennetzen und Teller auf dem Stromkabel konnten wir den Ratten- und Kakerlakenansturm Herr werden. Die Leiter wurde natürlich immer hochgeholt. Nach dem wir die Werft verlassen haben müssen wir leider feststellen, dass irgendetwas mit dem Motor nicht stimmt. Als wir den Motor abstellen wollen geht auch das nicht. Elektrokontaktschaden! Wir müssen die Dieselleitung abmachen damit der Motor von selbst ausgeht. Wir beten, dass der Motor nicht zu heiß wird. Wir haben den Fehler gefunden und er passierte in der Werft. Bei der Schiffsreinigung mit dem Dampfstrahler wurden Muschelreste im Sieb des Wasserkühlungszulauf zerbröselt. Beim wieder öffnen des Bordventils kam der Muschelsand in den Ansaugschlauch worauf dieser verstopfte und nur noch sehr wenig Wasser für die Kühlung transportierte. Nach ein wenig mehr als eine Stunde, mit dem Kopf im Rumpf bei ca. 40°C, 2 Liter Flüssigkeitsverlust durch schwitzen und ein paar Flüchen, geht’s los nach Porlamar. Nach 16 Stunden Motoren kommen wir müde aber zufrieden um 04:00 morgens in Porlamar an.
Weihnachtsstimmung in den Einkaufszentren
Seit etwa ende August ist in allen Einkaufszentren die Weihnachtsstimmung ausgebrochen. Kaum zu glauben was es hier alles gibt – von Santa Tropical bis zum motorisierten Weihnachtsmann findet man hier alles und das schon seit August. Aber seht selbst wie unglaublich es ist.
Biervorrat und alle Schaps müssen aufgefüllt werden

Ein Herrliches Spektakel bei der Bierbunkerei – nur Juan scheint damit nicht ganz einverstanden zu sein, denn wenig später ist die Coastguard unterwegs um die Biervorräte zu kontrollieren. Leider sind viele der Käufer nicht auf den Schiffen und so trifft es die SY Dude – Olaf und Daniela die alles offen legen müssen. Da Daniela aber sehr sprachgewandt ist und die Behörde nichts gegen die bösen (an J. vorbei) Biereinkäufer in der Hand hat, lassen diese (ohne das Gesicht zu verlieren) gleich wieder ab.
Das Ausklarieren haben wir darauf hin auch ohne Juan erledigt und war überhaupt kein Problem.

01.11.2006 Aufbruch
Die Reise nach Osten geht los! Das Wetterfenster scheint einige Tage offen zu bleiben und so starten wir nach einer ausgiebigen Sundowner – Halloween- Verabschiedungs – Party, nach Isla Los Testigos. 18 Stunden gegen Wind und gegen Wellen. Nach den ersten 10 Minuten ist uns der Keilriemen in Fetzen davon.
Das Ergenbnis dieser Tour: Nasser Motorraum, nasse Segellast, kaputter Keilriemen, müde Knochen. Gestartet sind wir gemeinsam mit 5 befreundeten Segelyachten. SY Dude – Olaf kotzt den ganzen Tag, SY Heavy Metall – rast allen davon, SY Nuku a‘ lofa – hat Probleme mit dem Motor – eine Qualle dürfte in die Ansaugung der Motorkühlung gelangt sein nur die beiden SY Carpe Diem und SY Tuulivei kommen ohne Probleme gut in Los Testigo an.
Wir gönnen uns einen Tag Rast bevor wir in die Leeward Islands weiter aufbrechen. Auch erleben wir mit Dude’s noch einen schönen Strandspaziergang bei Sonnenuntergang und einen netten Abschiedsabend, denn hier trennen sich unsere Wege für die nächsten Wochen.

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